Der Ladesäulenhersteller Compleo, der sich über eine Insolvenz in Eigenverwaltung restrukturiert, verhandelt mit potenziellen Investoren über einen Einstieg. Wie das Fachportal „Automobilwoche“ berichtet, sollen zwei Autozulieferer unter den Interessenten sein. Demnach seien bereits im Dezember Gespräche über einen Einstieg mit den Autozulieferern ZF Friedrichshafen und Kostal geführt worden. Die Verhandlungen mit Kostal seien mittlerweile jedoch ergebnislos wieder abgebrochen worden. Compleo selbst äußerte sich bislang nicht zu dem Thema.

Compleo Charging Solutions und die Tochter Charging Technologies haben kurz vor Weihnachten Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Wenige Tage zuvor hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass Verhandlungen mit potenziellen Investoren und Stakeholdern über eine kurzfristige Bereitstellung weiterer Finanzierungen ohne Ergebnis geblieben waren.

Bei einer Eigenverwaltung bleibt das Management eines Unternehmens am Steuer, so dass der erst seit Oktober amtierende neue Compleo-Chef Jörg Lohr seine kurz nach Amtsantritt ausgerufene Strategie zur Neuaufstellung fortführen kann. Er will unter anderem das Produktportfolio im Segment Charging Stations ausdünnen. Die Meldungen über das Investoreninteresse trieben die Compleo-Aktie wieder auf Werte um 3 Euro, auf Jahressicht hat das Papier jedoch mehr als 90% verloren.