Compugroup streicht Dividende zusammen
Compugroup Medical streicht Dividende zusammen
Softwarekonzern kündigt für 2025 Rückkehr zu Wachstum an
hek Frankfurt
Der Softwarekonzern Compugroup Medical, der seinen Börsenabschied angekündigt hat, will nach dem schwierigen Geschäftsjahr 2024 zu Wachstum zurückzukehren. Der Umsatz soll 2025, bereinigt um Akquisitionen und Währungseinflüsse, um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentsatz zulegen. Für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird ein „leichtes Wachstum" im Vergleich zu 2024 erwartet.
Gewinnwarnung und Kurssturz
Die 2024er-Finanzzahlen stünden im Einklang mit der angepassten Prognose, teilt der Anbieter von Software für Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken mit. Compugroup hatte Investoren im Juli 2024 mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung schockiert, die in einen Kurssturz um 32% mündete. Das niedrige Kursniveau nutzte der Finanzinvestor CVC für ein auf 22 Euro dimensioniertes Übernahmeangebot an den Streubesitz, das durch die Ankündigung, die Aktie von der Börse nehmen zu wollen, besonderen Nachdruck erhielt. Die Pool-Aktionäre um Firmengründer Frank Gotthardt halten an ihren Anteilspaketen und damit an der Mehrheit fest. CVC verfügt derzeit über 21,85% der Aktien. Für das Delisting-Angebot sei kein erhöhter Angebotspreis zu erwarten, ließ Compugroup bereits wissen.
Nur noch 5 Cent je Aktie
Die neue Unternehmenskonstellation spiegelt sich auch in der Dividende, die drastisch gestutzt wird. Anteilseigner sollen nur noch 5 Cent je Aktie erhalten nach 1 Euro für das Geschäftsjahr 2023. Zur Begründung verweist das in Koblenz ansässige Unternehmen auf seine langfristige Innovations- und Wachstumsstrategie, die Investitionen in Infrastruktur und Ressourcen für eine größere Kundennähe sowie KI-basierte Verfahren und Produkte einschließe.
Die Dividendenkürzung fällt weit stärker aus als der Gewinnrückgang. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag 2024 bei 1,27 (Vorjahr: 2,06) Euro, ein Rückgang um 38%. Das adjustierte Ebitda gab um 15% auf 224,6 Mill. Euro nach. Es bewegt sich am unteren Rand der revidierten Prognose von 220 Mill. bis 250 Mill. Euro.
Am unteren Rand
Die Erlöse schrumpften im abgelaufenen Geschäftsjahr um 3% auf 1,15 Mrd. Euro. Organisch entspricht das einem Minus von 2%, der Unterkante der neuen Zielspanne. Der Rückgang geht auf den Einbruch der Einmalumsätze um 20% auf 300,1 Mill. Euro zurück. Die wiederkehrenden Erlöse seien um 5% auf 853,9 Mill. Euro gestiegen. Für die Baader Bank sind die für 2025 angepeilte Wachstumsbeschleunigung und das Potenzial zur Margenausweitung nicht ausreichend im aktuellen Aktienkurs reflektiert.