Conti stellt Prognose auf Zeit ohne Vitesco um
Nach Zustimmung der Aktionäre zu den Plänen für eine Abspaltung der Antriebssparte einschließlich Börsennotierung im September dieses Jahres hat der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr ohne Vitesco Technologies veröffentlicht. Wie das Dax-Unternehmen aus Hannover anlässlich der Vorlage seiner Zahlen zum ersten Quartal mitteilte, wird der Konzernumsatz 2021 in einer Spanne zwischen 32,5 Mrd. und 34,5 Mrd. Euro und die bereinigte Umsatzrendite (Ebit-Marge) zwischen 6 und 7% erwartet. Vor der Hauptversammlung am 29. April hatte Conti bei der Präsentation vorläufiger Zahlen für die ersten drei Monaten noch den im Geschäftsjahresbericht 2020 angegebenen Ausblick eines Umsatzes von 40,5 Mrd. bis 42,5 (i.V. 37,7) Mrd. Euro sowie einer bereinigten Ebit-Marge zwischen 5 und 6 (3,5)% inklusive Antriebssparte bestätigt.
Dabei drückt die Halbleiter-Verknappung in der Autoindustrie auf die Umsatzerwartung des Konzerns, der als größter Lieferant von Elektronikprodukten in die Autoindustrie gilt. Zudem kalkuliert Conti infolge des Mangels mit Logistikmehrkosten von 200 Mill. Euro. Für die fortgeführten Geschäfte des Unternehmensbereichs Automotive Technologies rechnet der Konzern im Gesamtjahr mit einem Umsatz zwischen 16 Mrd. und 17 Mrd. Euro sowie einer bereinigten Ebit-Marge von 1 bis 2%. Der Umsatz im Unternehmensbereich Rubber Technologies soll unverändert 16,5 bis 17,5 Mrd. Euro erreichen, die bereinigte Ebit-Marge 11,5 bis 12,5%. Beim freien Cash-flow der fortgeführten Aktivitäten vor Akquisitionen, Desinvestitionen und Carve-out-Effekten werden 2021 nun rund 1,1 Mrd. bis 1,5 Mrd. Euro erwartet.
Mit den letzten Beschlüssen rücke zum einen der Spin-off von Vitesco planmäßig näher, meinte Vorstandschef Nikolai Setzer. Zum anderen werde man vom 1. Januar 2022 an die beiden Bereiche „Autonomous Mobility“ und „Safety“ als jeweils eigenständige Geschäftseinheit führen. „Damit schaffen wir Klarheit und mehr Freiraum für das Ausgestalten der jeweiligen unterschiedlichen strategischen Ausrichtungen.“
Angesichts der Beeinträchtigung durch die Corona-Pandemie und der angespannten Versorgungslage bei Halbleitern zeigte sich der Zulieferer mit dem Quartalsergebnis zufrieden. Dabei legte die weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um 14% auf 20,3 Millionen Einheiten zu – im ersten Quartal 2019 waren es noch 22,9 Millionen Fahrzeuge. Für das Gesamtjahr erwartet Conti nach wie vor eine Zunahme der Fahrzeugproduktion um 9 bis 12%. Der Konzernumsatz legte im ersten Quartal um 3,5% auf 10,3 Mrd. Euro zu, die bereinigte Ebit-Marge erreichte 8,1 (4,4)%.