Continental kürzt Jahresziele
ste Hamburg
Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat seine Annahmen für die weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (weniger als 6 Tonnen Gewicht) in diesem Jahr erneut revidiert und die Prognose für Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) gesenkt. Wie der Dax-Konzern aus Hannover am Freitag mitteilte, wird für 2021 inzwischen mit einer Veränderung der Fahrzeugproduktion verglichen mit dem Vorjahr um –1 bis +1% gerechnet.
Der im August veröffentlichte Ausblick hatte noch ein Wachstum zwischen 8 und 10% in Aussicht gestellt – nach zuvor 9 bis 12%. Im vergangenen Jahr waren weltweit 74,6 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge von den Bändern gelaufen. Gegenüber 2019 schrumpfte die Produktion infolge der einsetzenden weltweiten Corona-Pandemie um 16%.
Die Korrekturen begründete der Dax-Konzern aus Hannover am Freitag mit dem andauernden Chipmangel in der Autoindustrie, mit den Unsicherheiten in der Lieferkette und bei der Kundennachfrage. Die negativen Auswirkungen der Kostensteigerung für wichtige Zulieferungen – Continental verweist hier auf Elektronik und elektromechanische Komponenten für den Unternehmensbereich Automotive Technologies, auf Rohmaterialien für den Unternehmensbereich Rubber Technologies (Reifen, Kautschuk) sowie auf Energie und Logistik – würden sich erheblich verstärken. Den Umsatz im Gesamtkonzern erwartet man in Hannover 2021 inzwischen in einem um 1 Mrd. Euro niedrigeren Korridor zwischen 32,5 und 33,5 Mrd. Euro. Bei der bereinigten Ebit-Marge geht der Zulieferer nun noch von 5,2 bis 5,6% anstatt zuvor 6,5 bis 7% aus.
Dabei soll Automotive Technologies noch einen Umsatz von 14,5 bis 15,5 Mrd. Euro statt 16 bis 16,5 Mrd. Euro sowie eine bereinigte Ebit-Marge zwischen –2 und –2,5% statt 0,5 bis 1% erreichen. Unterstellt werden unter anderem weiterhin zusätzliche Logistikaufwendungen infolge des Chipmangels von rund 200 Mill. Euro. Für Rubber Technologies werden nun ein Umsatzziel von 17,2 bis 17,5 (bislang 17,2 bis 17,8) Mrd. Euro sowie eine Margenvorgabe von 12,3 bis 12,7 (bislang 12,5 bis 13)% genannt. Hier wird 2021 unter anderem ein Anstieg der Rohmaterialkosten gegenüber dem Vorjahr von 550 (bislang 500) Mill. Euro unterstellt.
Vorläufigen Daten zufolge fiel der Umsatz im Konzern, zu dem nach der Abspaltung Mitte September nicht mehr die Antriebssparte (Vitesco) gehört, im dritten Quartal verglichen mit dem Vorjahr auf 8,04 (i.V. 8,68) Mrd. Euro, die bereinigte Ebit-Marge landete bei 5,2 (8,4)%. Die Zahlen fielen besser aus als befürchtet: Der Analystenkonsens war einer Continental-Abfrage zufolge von 7,92 Mrd. Euro bzw. 3,8% ausgegangen. Die Aktie des Zulieferers legte bis kurz nach Zahlenvorlage am frühen Freitagnachmittag um bis zu 4,5% auf 102,60 Euro zu, gab die Gewinne danach aber großteils ab.