Covestro-CFO verbreitet Zuversicht für Adnoc-Transaktion
„Wir machen gute Fortschritte“
Finanzchef von Covestro verbreitet Zuversicht für Offerte von Adnoc
ab Köln
Ende Juni hat Covestro dem Staatskonzern Adnoc aus Abu Dhabi die Bücher für eine sogenannte Confirmatory Due Diligence geöffnet. Seither warten die Investoren auf die offizielle Offerte in Höhe von 62 Euro. „Wir sind in sehr konstruktiven Gesprächen und machen gute Fortschritte“, sagte Finanzvorstand Christian Baier im Interview und fügte an: „Die zeitliche Komponente lässt sich schwer einschätzen.“
Zwischen den Zeilen ließ Baier jedoch durchblicken, dass schon ein gutes Stück des Weges gegangen ist, zumal die Due Diligence nicht bei null begonnen hat. Nachdem beide Seiten ein generelles Grundverständnis gefunden hätten, gehe es jetzt um Details. „Sowohl Adnoc als auch wir haben Themen, die wir festschreiben wollen“, blieb Baier vage.
Prognose zurückgeschraubt
Das in Aussicht gestellte Übernahmeangebot schützte Covestro am Dienstag vor einem Kurseinbruch. Die Aktie legte um 1,5% zu, obwohl der Chemiekonzern nach einem schwachen zweiten Quartal an der Gesamtjahresprognose schraubte. Der Zielkorridor für das operative Ergebnis wurde auf 1 bis 1,4 (zuvor: 1 bis 1,6) Mrd. Euro eingeengt. Zugleich gehen die Leverkusener nicht mehr länger davon aus, im Gesamtjahr einen Mittelabfluss verhindern zu können.
Größtes Problem ist der anhaltende Druck auf die Verkaufspreise, der keine Margenverbesserung zulässt. „Wir haben Anfang 2024 gesagt, dass wir in der zweiten Jahreshälfte relevante Verbesserungen auf der Margenseite brauchen, um an den oberen Prognoserand zu gelangen. Das sehen wir bislang nicht“, erläuterte der Covestro-CFO den Hintergrund für die Prognoseanpassung.
300 Mill. Euro Einmalaufwand
Immerhin soll das im Juni kommunizierte Effizienzprogramm in diesem Jahr einen kleinen positiven Ergebnisbeitrag leisten. „Wir erwarten Einsparungen von 75 Mill. Euro. Dagegen laufen die Einmalkosten“, führte Baier aus. Insgesamt will Covestro 400 Mill. Euro bis 2028 einsparen. Demgegenüber stehen Einmalkosten von 300 Mill. Euro. Wann diese bilanziell verarbeitet werden, lasse sich noch nicht sagen, da die Detailmaßnahmen noch nicht ausgearbeitet seien, so Baier.