Deka hält Delivery Hero Schlingerkurs vor
hek Frankfurt
Der defizitäre Lieferdienst Delivery Hero muss sich auf Gegenwind von Investoren auf der Hauptversammlung (HV) am Donnerstag dieser Woche einstellen. Die Fondsgesellschaft Deka wirft dem Unternehmen einen „geschäftspolitischen Schlingerkurs“ vor. Damit habe Delivery Hero Vertrauen verspielt. Die Entscheidung, sich nach nur wenigen Monaten wieder aus dem deutschen Markt zurückzuziehen, und die anhaltenden Verluste hätten den Aktienkurs weiter in den Keller befördert, moniert die Deka-Spezialistin für Nachhaltigkeit und Corporate Governance, Cornelia Zimmermann. Infolge des Kurssturzes muss Delivery Hero am 20. Juni den Dax wieder verlassen.
„Delivery Hero muss sich jetzt konsolidieren und die versprochenen schwarzen Zahlen schreiben“, fordert Zimmermann. Zwar sei der Umsatz auf Jahressicht erheblich gesteigert worden, aber von der Gewinnzone sei Delivery Hero weit weg. Auch in puncto Berichterstattung zeigt sich die Deka-Vertreterin in ihrem Statement unzufrieden.
Die späte Veröffentlichung des Jahresberichts 2021 sei „kein Qualitätssiegel für das Management“. Im Bericht zum ersten Quartal 2022 fehlten außerdem „für viele überraschend“ die Angaben zur Zahl der Bestellungen. „Delivery Hero verliert durch solche Patzer an Transparenz und Glaubwürdigkeit“, moniert Zimmermann. Medienvertreter sollen bei der virtuellen HV übrigens draußen bleiben. „Leider haben wir keine zusätzlichen Pressezugänge für die HV geplant“, teilt eine Firmensprecherin auf Anfrage mit.