Delta Air Lines rechnet mit steigenden Lohnkosten
sar Frankfurt
Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines stellt sich auf steigende Lohnkosten ein. Die Ausgaben (ohne Treibstoffkosten) könnten im ersten Quartal im Vergleich zur Vorjahreszeit um 3 bis 4% zulegen; darin seien steigende Lohnkosten sowie Vorbereitungen der Flotte auf die Sommersaison enthalten, teilte das Unternehmen mit. Im Gesamtjahr will die Airline durch Skaleneffekte und höhere Effizienz allerdings eine im Vergleich zum Vorjahr um 2 bis 4% sinkende Kostenbasis erreichen.
Laut Delta-CEO Ed Bastian rechnet die Fluglinie 2023 mit einem Umsatzwachstum von 15 bis 20% im Vergleich zu 2022, als Betriebseinnahmen (Operating Revenue, GAAP) von 50,6 Mrd. Dollar erzielt wurden. Der Gewinn pro Aktie soll im Gesamtjahr 2023 nach bereinigten Zahlen deutlich auf 5 bis 6 Dollar je Aktie steigen, für das Jahr 2024 werden 7 Dollar je Aktie angepeilt. 2022 erzielte Delta nach GAAP noch 2,06 Dollar Gewinn je Aktie, bereinigt waren es 3,20 Dollar.
Im zurückliegenden Jahr hat Delta Air Lines nach eigenen Angaben deutliche Fortschritte beim Schuldenabbau gemacht. Im Gesamtjahr erzielte das Unternehmen einen operativen Cashflow von mehr als 6 Mrd. Dollar, der Free Cashflow lag bei 244 Mill. Dollar. Dies habe es ermöglicht, 4,5 Mrd. Dollar an Schulden und Leasingverpflichtungen abzubauen, sagte CFO Dan Janki. Für das Jahr 2023 rechne der Konzern mit einem Free Cashflow von mehr als 2 Mrd. Dollar. Zum Jahresende 2022 lag die Gesamtsumme von Schulden und Leasingverpflichtungen noch bei 23 Mrd. Dollar. Die Schulden will der Finanzchef weiter senken, um 2024 die Kennzahlen für eine Einstufung im Investment Grade zu erreichen.
Rückkehr zur Normalität
Delta-CEO Sebastian spricht von einer inzwischen wieder positiven Grundstimmung in der Branche. Diese Einschätzung teilen auch die europäischen Wettbewerber Ryanair und Eurowings. Ryanair-Chef Michael O’Leary sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Aussichten für den Sommer seien „sehr stark“. Als Billigflieger profitiere Ryanair sogar von der schwachen Konsumstimmung, da Kunden auf günstige Flüge setzten.
Die Lufthansa-Tochter Eurowings geht nach mehreren Jahren im Krisenmodus ebenfalls davon aus, dass sich das Geschäft im Sommer 2023 wieder normalisiert. Die Buchungseingänge zu Jahresbeginn seien die höchsten, die seit drei Jahren in einem Januar zu verzeichnen waren, hieß es aus dem Unternehmen. Das Sitzplatzangebot möchte der Ferienflieger in diesem Jahr wieder auf das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 anheben. Derzeit gebe es 80% mehr Buchungen als im noch stark von der Pandemie geprägten Vorjahr, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Eurowings-Chef Jens Bischof. Die Zahl der Ziele hat Eurowings auf 140 Destinationen ausgebaut; am beliebtesten ist bei den Kunden nach wie vor die spanische Insel Mallorca.