Finanzinvestor muss Ansprüche runterschrauben

Der Börsengang von Golden Goose geht auf die Zielgerade

Das Comeback des europäischen IPO-Marktes festigt sich. Am Dienstag endet das Bookbuilding für die italienische Luxusturnschuhmarke Golden Goose. Der Finanzinvestor Permira musste seine Ansprüche herunterschrauben.

Der Börsengang von Golden Goose geht auf die Zielgerade

Golden-Goose-IPO geht auf die Zielgerade

Finanzinvestor Permira muss ehrgeizige Ansprüche an die Bewertung der Luxusturnschuhmarke herunterschrauben

cru Frankfurt

Der Börsengang von Golden Goose in Mailand geht auf die Zielgerade. Nach Stationen der Roadshow in London, New York und Mailand ist das Management der italienischen Luxus-Sneakermarke am Montag erneut nach London zurückgekehrt. Das Bookbuilding ist eine kurze Angelegenheit, die zumindest laut Planung an diesem Dienstag abgeschlossen werden soll.

Damit festigt sich das Comeback des europäischen IPO-Marktes nach den Börsengängen der spanischen Kosmetikgruppe Puig, des Schweizer Hautpflegekonzerns Galderma (EQT) und des Finanzinvestors CVC in Amsterdam. In Deutschland dagegen sind der Fernbusbetreiber Flix (General Atlantic) und der Generikakonzern Stada (Bain/Cinven) zuletzt im Dual-Track-Verfahren von IPO auf Verkauf umgeschwenkt.

Weiterhin auf Börsenkurs befinden sich hierzulande der Wissenschaftsverlag Springer Nature (BC Partners/Holtzbrinck) und die ZF-Airbag-Tochter ZF Lifetec.

Golden Goose will Donnerstag in den Handel starten

Die Preisfestsetzung und Zuteilung der Golden-Goose-Aktien ist für Mittwoch (19. Juni) vorgesehen, der Handelsstart an der Börse in Mailand für den 21. Juni. Der Börsengang mit einem Volumen von bis zu 558 Mill. Euro wurde bereits eine Stunde nach Öffnung der Bücher am Donnerstag mit der maximalen Bewertung gezeichnet. Die frühe „Covered“-Meldung war erwartet worden, da die Investoren ihre Aufträge vorbereitet hatten, seit das Unternehmen am Dienstag die Konditionen genannt hatte.

Über 500 Mill. Euro Emissionserlös

Golden Goose hatte sich für eine Preisspanne von 9,50 bis 10,50 Euro entschieden. Daraus errechnet sich ein Emissionserlös von 508 Mill. bis 558 Mill. Euro. Obendrauf könnte eine 15-prozentige sekundäre Mehrzuteilung kommen. Laut Bankenkreisen ist das Orderbuch durchgängig gedeckt, es gebe eine starke Nachfrage von Long-only-Investoren. Federführend mit dem IPO betraut sind als globale Koordinatoren Bank of America, J.P. Morgan, Mediobanca und UBS. Als Joint Bookrunner sind BNP Paribas, Citigroup und Unicredit/Kepler Cheuvreux dabei. Banca Akros, BPER Banca und Mizuho Securities Europe sind Co-Lead Manager. Lazard ist beratend tätig.

Private-Equity-Investor musste Erwartungen senken

Die historische Zinssenkung der Europäischen Zentralbank vom Donnerstag könnte nach Ansicht von Investmentbankern genau der Schub sein, den der Markt für Börsengänge braucht, um vor der üblichen Sommerflaute einen Schub für IPOs zu erhalten. Der europäische Stoxx-600-Index hat in diesem Jahr fast 10% zugelegt.

Die Private-Equity-Firma Permira musste jedoch ihren Ehrgeiz im Verlauf der Transaktion herunterschrauben. Zu Jahresbeginn war noch von 1 Mrd. Euro Emissionserlös und 3 Mrd. Euro Gesamtbewertung die Rede. Zu Beginn der Vorvermarktung war dies auf 700 Mill. Euro Emissionserlös und 2,3 Mrd. Euro Bewertung geschrumpft. Jetzt liegt die Spanne für die Marktkapitalisierung zwischen 1,69 Mrd. und 1,86 Mrd. Euro und spiegelt das Feedback der Investoren wider. Vom Emissionserlös gehen 100 Mill. Euro an das Unternehmen für den Schuldenabbau, wobei Permira 42,9 Millionen bis 43,6 Millionen Aktien für rund 430 Mill. Euro verkauft und den Greenshoe bereitstellt.

Das Comeback des europäischen IPO-Marktes festigt sich. Am Dienstag endet das Bookbuilding für die italienische Luxusturnschuhmarke Golden Goose. Der Börsengang scheint nun sicher zu sein. Der Finanzinvestor Permira musste jedoch seine Ansprüche bei der Bewertung des Unternehmens herunterschrauben.

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