Deutsche ziehen Smartphone dem Fernseher vor

Klassische Unterhaltungselektronik im Minus

Deutsche ziehen Smartphone dem Fernseher vor

Reuters Berlin – Trotz boomender Streamingdienste lassen sich Deutsche ihren Fernseher immer weniger kosten. Im Schnitt würden 548 Euro für ein neues Gerät ausgegeben, geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Studie “Zukunft der Consumer Technology” des Digitalverbandes Bitkom hervor. Die Zahl der verkauften Fernseher soll demnach 2020 voraussichtlich um 8 % sinken. Entsprechend rückläufig sei auch der Gesamtumsatz, der im laufenden Jahr um fast 12 % auf 3,2 Mrd. Euro fallen soll.Die Bitkom-Studie im Vorfeld der vom 3. bis 5. September in diesem Jahr virtuell angeberaumten Internationalen Funkausstellung (IFA) gibt Einblick in die Trends der Unterhaltungselektronik. Während die Fernseherhersteller nicht von der Coronakrise profitieren können, die dazu führt, dass Menschen mehr Zeit in ihren eigenen vier Wänden verbringen, sieht das bei den Produzenten von Spielekonsolen anders aus. Der Umsatz mit diesen Geräten steigt laut der Studie 2020 um rund 7 % auf 515 Mill. Euro. Bitkom-Chef Achim Berg fasst zusammen: “Der Markt für klassische Unterhaltungselektronik (Fernseher, Digitalkameras, Audio-Anlagen) schrumpft seit mehreren Jahren. Dieser Rückgang setzt sich während der Coronakrise unvermindert fort.” Laut der Studie werden im laufenden Jahr mit klassischer Unterhaltungselektronik voraussichtlich nur noch 8,2 Mrd. Euro umgesetzt und damit 7 % weniger als im Vorjahr.Im Gegensatz zum TV sind Deutsche bei Smartphones bereit, mehr Geld auszugeben. In diesem Jahr werden Verbraucher der Studie zufolge im Schnitt 539 Euro zahlen und damit 50 Euro mehr als 2019. Trotzdem werde es keinen erneuten Rekord geben: Auch der Smartphone-Absatz ist rückläufig.