Kostensenkungsprogramm

Deutz rutscht in rote Zahlen

Der Motorenbauer Deutz hat im dritten Quartal rote Zahlen geschrieben. Kurzfristig sollen bis zu 15 Mill. Euro gespart werden. On top kommt ein nachhaltiges Kostensenkungsprogramm.

Deutz rutscht in rote Zahlen

Deutz rutscht im Quartal
in rote Zahlen

Resilienz beschworen – Kostenprogramm nimmt Gestalt an

ab Köln

Anfang Oktober hatte der Motorenbauer Deutz eine Gewinnwarnung verschickt. Mit dem Zwischenbericht für das dritte Quartal wird ersichtlich, warum. Der Umsatz der Kölner ist im Berichtszeitraum 15% eingebrochen, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sogar um 80% auf 7,2 Mill. Euro. Neben der schwachen Auftragslage trug dazu auch ein dreiwöchiger Produktionsstopp bei.

Mit einer Ebit-Marge von schmalen 1,7% ließ sich das für 2024 ausgegebene Margenziel nicht mehr länger erreichen. Die neue Zielsetzung – die operative Umsatzrendite soll im Gesamtjahr zwischen 4 und 5% liegen – wird bestätigt. Mit 4,4% lag die Marge in den ersten neun Monaten genau in der Mitte der Spanne. Letztlich drückte die schwierige Absatz- und Umsatzentwicklung das Konzernergebnis im dritten Quartal mit 2 (i.V. 27) Mill. Euro in negatives Terrain.

Umfang des Stellenabbaus offen

Kein Wunder, dass sich Vorstandschef Sebastian Schulte auf den Neun-Monats-Zeitraum bei der Zahlenvorlage konzentrierte und die erhöhte Resilienz des Motorenbauers in den Fokus rückte. Ambitionierte Mittelfristziele hatten sich die Kölner auf dem Kapitalmarkttag gesteckt. Jetzt gab es ein paar mehr Details zu dem strukturellen Kostensenkungsprogramm, mit dem Deutz bis Ende 2026 nachhaltig mindestens 50 Mill. Euro einsparen will.

Damit ist auch ein Stellenabbau verbunden, zur Größenordnung wollte sich der neue Finanzchef und Arbeitsdirektor Oliver Neu jedoch nicht äußern. Neu leitet das Kostensenkungsprogramm bereichsübergreifend. „Selbstverständlich werden wir alles dafür tun, den Stellenabbau zu verantwortungsbewusst wie möglich zu gestalten“, sagte er. Zeitnah werde mit der Mitbestimmung in Verhandlungen eingetreten. Fest steht allerdings heute schon, dass in China die Axt angelegt wird. Etwa 20% der Stellen will Deutz an den Standorten in Schanghai und Peking abbauen.

In Forschung wird gespart

Das Gros der Einsparungen soll mit 30 Mill. Euro in Forschung & Entwicklung erzielt werden. Das betrifft sowohl den klassischen Bereich als auch neue Technologien.Mit der Optimierung der Zentralfunktionen sollen weitere 10 Mill. Euro eingespart werden. Doch auch kurzfristig wird an der Kostenstruktur gearbeitet. Im vierten Quartal will Deutz über zusätzliche Maßnahmen wie das Einfrieren von Budgets einsparen.

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