Kapitalerhöhung

Deutz sammelt auf die Schnelle 70 Mill. Euro ein

Bei Deutz geht es Schlag auf Schlag: Dem Einstieg ins Energiegeschäft folgt eine Kapitalerhöhung um 10% aus genehmigtem Kapital. Zugleich sorgt Deutz für weitere Fantasie: Auch künftig steht anorganisches Wachstum auf der Agenda.

Deutz sammelt auf die Schnelle 70 Mill. Euro ein

Deutz sammelt auf die Schnelle
70 Mill. Euro ein

Kapitalerhöhung um 10 Prozent – Bezugsrecht ausgeschlossen

ab Köln

Der Motorenbauer Deutz erhöht die Drehzahl: Erst gibt Deutz-Chef Sebastian Schulte Überlegungen zum strategischen Einstieg in das Rüstungsgeschäft via Zeitungsinterview bekannt, ein paar Tage später erwerben die Kölner in den USA Blue Star Power Systems, einen Hersteller von Stromgeneratoren. Hatte sich Deutz am Freitag noch bedeckt gehalten, wie die Akquisition finanziert werden soll, wurden Anfang der Woche Nägel mit Köpfen gemacht.

Im Wege einer Schnellplatzierung sammelte das Traditionsunternehmen in der Nacht zum Mittwoch 72 Mill. Euro (brutto) ein. Die Kapitalerhöhung um 10% auf 138,8 Millionen Aktien fand unter Ausschluss des Bezugsrechts statt. Als Joint Global Coordinator und Joint Bookrunner fungierten Commerzbank und M.M. Warburg, wie es heißt.

Platziert wurden die neuen Aktien zu 5,71 Euro das Stück. Das entspricht einem Abschlag auf den vorherigen Schlusskurs von knapp 3%. Am Mittwoch startete die Aktie knapp unter dem Ausgabepreis in den morgendlichen Handel. Deutz hat insofern alles richtig gemacht, als die Gestalt annehmende Diversifikationsstrategie an der Börse auf fruchtbaren Boden gefallen war.

Luft für weitere Zukäufe

Wenngleich das eingesammelte Geld direkt in die Akquisitionsfinanzierung fließen dürfte – mit dem Abschluss der Transaktion wird in der zweiten Jahreshälfte gerechnet –, verschaffen sich die Kölner mit der Kapitalmaßnahme auch strategisch Luft: Der Erlös aus der Kapitalerhöhung gebe Deutz mit Blick auf die Finanzlage die Flexibilität, auch weiterhin in anorganisches Wachstum investieren zu können, heißt es. Akquisitionen, das hatte Deutz zuvor erklärt, seien Bestandteil des verfolgten Buy-and-Build-Ansatzes.

Neben der breiteren Aufstellung, die auch dazu dient, sich vom zyklischen Kerngeschäft etwas unabhängiger zu machen, haben sich die Kölner vor allem den Ausbau des Servicegeschäfts auf die Fahnen geschrieben. Nicht zuletzt über anorganisches Wachstum soll dieses Geschäft bis 2025 auf einen Umsatz von mehr als 600 Mill. Euro ausgebaut werden. 2023 waren es 483 Mill. Euro.

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