hei Frankfurt – Trotz steigender Zinsen in den USA gilt in den Augen von Henning Gebhardt, Leiter Wealth and Asset Management bei Berenberg, noch immer die Regel: “Die Dividende ist der bessere Zins.” Der Manager, der im Januar 2017 nach rund 20 Jahren bei der DWS zu der Hamburger Privatbank stieß, rechnet in Europa nicht so bald mit einem spürbaren Zinsanstieg und hält deutsche Unternehmen im Durchschnitt für nicht hoch bewertet. Gebhardt bevorzugt Aktien “mit strukturellem Wachstum” und bricht insbesondere eine Lanze für eine “Reihe interessanter kleinerer Firmen” aus dem Softwaresektor. Für die Entwicklung des IPO-Marktes ist der erfahrene Aktienstratege optimistisch, beklagt aber Mängel beim Thema Corporate Governance. Der Trend zur KGaA sei ein Rückschritt, weil die Mitbestimmung der Investoren damit beschnitten werde. Ein Dorn im Auge ist Gebhardt auch die “Deutschland AG” bei den Aufsichtsräten. Es gebe noch immer viele Multi-Aufsichtsräte. Die Vergütungsstrukturen für den Vorstand müssen nach Ansicht des 50-jährigen Managers noch transparenter und stärker an den langfristigen Unternehmenserfolg gekoppelt werden. Das Beispiel Adidas könne hier “Vorbildcharakter” haben.—– Interview Seite 8