Die „Streaming Wars“ leben wieder auf
Netflix-Konkurrenz kämpft
Die „Streaming Wars“ leben wieder auf
xaw New York
Der Boom am Streaming-Markt ist in den USA auch nach der Corona-Pandemie ungebrochen. Zuletzt verbrachten Amerikaner laut dem Marktforscher Nielsen 40,3% ihrer Fernsehzeit auf Plattformen wie Netflix – dies bedeutet den höchsten Anteil, den eine TV-Kategorie seit dem Start von Video-on-Demand-Formaten erzielt hat. Das Kabelfernsehen kommt noch auf 27,2%.
Amerikaner neigen seit Jahren dazu, teure Multikanal-Angebote zu kündigen und auf Internetdienste umzusteigen. Und wenngleich Bank of America die „Streaming Wars“ zwischen den Plattformen zu Jahresbeginn für beendet erklärte und Wedbush Securities den Vorsprung von Netflix zuletzt als „praktisch uneinholbar“ bezeichneten, gibt sich die Konkurrenz nicht geschlagen. Zwar hat der Vorreiter seine Nutzerzahlen zuletzt kräftiger gesteigert als erwartet. Doch Wettbewerberin Disney zeigt sich ermutigt, weil sie im Streaming erstmals profitabel ist.
Neben umfangreichen, von CEO Bob Iger angestoßenen Einsparungen trugen auch Preiserhöhungen zum operativen Gewinn der Sparte im abgelaufenen Quartal bei. Seit Einführung von Disney Plus hat der Mickey-Mouse-Konzern die Preise für ein US-Standardabonnement um 100% auf zuletzt 13,99 Dollar angehoben, die nächste Erhöhung auf 15,99 Dollar ist für Oktober angekündigt.
Während auch alle anderen großen Plattformen außer Amazon Prime Video wiederholt zu kräftigen Erhöhungen greifen, richten sich die Blicke der Analysten nun auf das Potenzial günstigerer, werbeunterstützter Abonnements. Bei Netflix soll es noch mindestens bis 2026 dauern, bis die anzeigenfinanzierte Variante zum Erlöstreiber wird – für die Konkurrenz eine Chance, ihre eigenen Angebote stärker zu platzieren.