Douglas liefert wie versprochen
Douglas liefert Wachstum
Verschuldung abgebaut – Dividende kommt in ein bis zwei Jahren in Sicht
ab Köln
Die Parfümeriekette Douglas hat ihre ambitionierten Wachstumsziele im zurückliegenden Geschäftsjahr erreicht und will weiter wachsen, auch wenn die Wachstumsdynamik etwas nachlässt. Der Start in das Weihnachtsgeschäft ist gelungen. Doch an der Börse konnte die Parfümeriekette damit nicht punkten.
Die Parfümeriekette Douglas ist im abgelaufenen Turnus kräftig gewachsen – nicht nur im Umsatz, sondern auch im Ergebnis. Vorstandschef Sander van der Laan sprach in der Bilanzpressekonferenz von einem „hervorragenden Geschäftsjahr“. Auch der Start in den neuen Turnus mit den Aktionstagen Singles' Day und Beauty Friday, der unternehmenseigenen Umfirmierung des Black Friday, sei vielversprechend verlaufen.
Nach vorne geblickt rechnet die Parfümeriekette, die im März dieses Jahres an die Börse zurückkehrte, allerdings mit etwas nachlassender Wachstumsdynamik. Nach einem Umsatzplus von 8,7% auf 4,5 Mrd. Euro werden für den im Oktober angelaufenen Turnus Erlöse zwischen 4,7 Mrd. und 4,8 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Das entspräche einem Zuwachs zwischen 4,4 und 6,7%. Zugleich soll das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) auf 855 bis 885 Mill. Euro zulegen. Im Vergleich zum Vorjahr entspräche das zwar einem Plus zwischen 5,7 und 9,4%. Im abgelaufenen Turnus war mit 11,4% gleichwohl ein höheres Wachstum gezeigt worden.
Osteuropa brummt
Eine grundsätzliche Veränderung im Konsumentenverhalten kann van der Laan nicht ausmachen, trotz der um sich greifenden Konsumzurückhaltung aufgrund der schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen. Das mag auch daran liegen, dass Douglas nur in Europa unterwegs ist und der steigende Lebensstandard in Osteuropa ein bisschen mehr Luxus im Alltag ermöglicht. So stieg der Umsatz im Segment Central Eastern Europe 2023/24 flächenbereinigt um 14,6%. Derweil die Erlöse in Frankreich, dem nach dem deutschsprachigen Raum größten Segment, auf gleicher Fläche nur um 2,5% zulegten.
In Osteuropa setzt Douglas daher auch auf den Ausbau des Filialnetzes, während sich die Pflege des Standortnetzwerks in den reifen Märkten stärker auf die Modernisierung bestehender Flächen erstreckt. Gruppenweit standen im abgelaufenen Geschäftsjahr 54 Neueröffnungen 20 Filialschließungen gegenüber. Zugleich wurden 144 Standorte modernisiert.
Investoren verschnupft
An der Börse konnte Douglas mit den Zahlen jedoch nicht punkten. Der SDax-Wert gab in der Spitze um 6,5% nach. Dabei war schon das IPO zum Flop geraten. Davon hat sich die Aktie bislang nicht erholt. Erstzeichner sitzen noch immer auf einem Verlust von mehr als einem Viertel.
Dennoch bekommt Douglas die Bilanz allmählich in den Griff. So nutzte der Händler den IPO-Erlös zur Refinanzierung samt Schuldenrückführung. Das Verhältnis des operativen Ergebnisses zu den Nettoschulden (2,3 Mrd. Euro) hat sich zum Bilanzstichtag 30. September auf 2,8 verbessert. Zum Ende des nächsten Kalenderjahres sollen die Nettoschulden dann nur noch das Zweifache des bereinigten Ebitda ausmachen. Das sei die Voraussetzung, um in ein, zwei Jahren über eine Dividende nachzudenken, sagte Finanzchef Mark Langer.
Die Refinanzierung der Schulden wird sich künftig auch in den Zinskosten positiv bemerkbar machen und sich nachhaltig im Nettoergebnis niederschlagen. Denn wenngleich Douglas operativ künftig langsamer vorankommt, gilt das nicht für das Nettoergebnis. Es soll sich im laufenden Turnus auf 225 bis 265 Mill. Euro vervielfachen, nach 84 Mill. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr.