Eingetrübte Konsumstimmung

Douglas schreckt mit Gewinnwarnung

Die gedrückte Konsumstimmung in Europa macht sich nun auch bei Douglas bemerkbar. Die Prognose wird kräftig gestutzt. Die Investoren nehmen Reißaus.

Douglas schreckt mit Gewinnwarnung

Douglas schreckt
mit Gewinnwarnung

Plötzlich steht ein Ergebnisrückgang in der Planung

ab Köln

Ein unschöner Zufall: Pünktlich zum ersten Jahrestag des Re-IPO nimmt Douglas die Prognose für das bis September laufende Geschäftsjahr deutlich zurück. Der Umsatz soll nun bei 4,5 Mrd. Euro stagnieren, wie Douglas mitteilte. Zuvor war eine Steigerung auf 4,7 bis 4,8 Mrd. Euro ins Auge gefasst worden. Noch heftiger wird bei der Ergebnisvorschau zurückgerudert. Statt eines bereinigten operativen Ergebnisses vor Abschreibungen (Ebitda) von 855 bis 885 Mill. Euro steht nur noch eine Ebitda-Marge von etwa 17% im Plan. Das übersetzt sich in einen operativen Gewinn von 765 Mill. Euro und entspricht einem Rückgang zum Vorjahr um gut 5%.

Lange hatte sich die Parfümeriekette vor der konjunkturellen Unbill in Sicherheit gewogen, nun schlägt diese sich doch in der Geschäftsentwicklung nieder. Seit Februar habe sich die gedrückte Konsumentenstimmung weiter verschlechtert, heißt es. In den beiden wichtigsten Märkten Deutschland und Frankreich würden rückläufige Frequenzen im stationären Handel wie auch online registriert.

Beschleunigter Kursverfall

Die Investoren reagierten mit Entsetzen. In der Spitze gab der SDax-Wert um fast ein Viertel nach. Mit 11 Euro schrieb die Aktie ein Rekordtief. Vor einem Jahr waren Douglas-Titel zu 26 Euro je Aktie ausgegeben worden, seither haben sie den Weg nach Süden angetreten. Seit Mitte Februar hat sich der Kursverfall beschleunigt.

Unter dem Strich erwartet die Parfümeriekette, an der CVC nach wie vor die Mehrheit hält, einen Gewinn von 175 Mill. Euro. Bislang waren 225 bis 265 Mill. Euro in Aussicht gestellt worden. Schwerer aber wiegt, dass Douglas auch die mittelfristige Guidance inklusive der Verschuldungsentwicklung überprüft.

Das könnte weitreichende Folgen haben, ist die Rückführung des Verschuldungsgrads doch entscheidend für die künftige Dividendenfähigkeit. Noch im Dezember hatte der scheidende CFO Mark Langer das Ziel ausgeben, die
Nettoschulden in Relation zum operativen Ergebnis bis zum Jahresende auf
das 2-Fache zurückzuführen. Der Schuldenabbau könnte sich nun verzögern. Mitte Mai will sich Douglas dazu näher äußern.

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