Medizintechnik

Dräger erwartet Erholung im zweiten Halbjahr

Nach einem Verlust im ersten Halbjahr bestätigt der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk seine bisherigen Jahresziele. Die Lübecker erwarten eine Geschäftserholung im zweiten Halbjahr.

Dräger erwartet Erholung im zweiten Halbjahr

ste Hamburg

Der Medizin- und Sicherheitskonzern Drägerwerk hat bei der Vorlage seines Halbjahresberichts am Donnerstag zwei Wochen zuvor veröffentlichte Eckzahlen bestätigt und die Erwartung einer deutlichen Erholung der Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte wiederholt. Das familiendominierte Unternehmen aus Lübeck hatte auf dieser Basis bereits am 14. Juli die bisherige Jahresprognose bekräftigt, die einen währungsbereinigten Umsatzrückgang um 5 bis 9% sowie eine Umsatzrendite (Ebit-Marge) zwischen 1 und 4 (i.V. 8,2)% in Aussicht stellt. Allerdings hält es der Konzern weiterhin auch für wahrscheinlich, dass jeweils das untere Ende der Spanne erreicht wird.

„Unser Auftragsbestand ist hoch, und wir erwarten, dass sich die Liefersituation im zweiten Halbjahr entspannen wird“, erklärte Vorstandschef Stefan Dräger. Der Auftragseingang legte im zweiten Quartal um 11,4% auf 822 Mill. Euro zu, im ersten Halbjahr 2022 um 11,5% auf 1,65 Mrd. Euro. Währungsbereinigt lag das Plus bei 8,9% und damit über den eigenen Erwartungen, wie Drägerwerk mitteilte. Verwiesen wird auf eine deutlich höhere Kundennachfrage aus Europa.

Umsatz und Ergebnis seien hingegen erwartungsgemäß deutlich zurückgegangen. Verglichen mit dem durch die Corona-Pandemie begünstigten Rekordwert des Vorjahres schrumpfte der Umsatz im ersten Halbjahr währungsbereinigt um 22,2%. Nominal steht ein Minus von 20,3% auf 1,3 Mrd. Euro zu Buche, für das zweite Quartal von 22,4% auf 653 Mill. Euro. Das operative Halbjahresergebnis (Ebit) fiel mit −111,7 (i.V. 209,2) Mill. Euro negativ aus, wobei im zweiten Quartal −76,6 (80,3) Mill. Euro anfielen. Die Ebit-Marge im Halbjahr landete bei −8,6 (12,8)%. Unter dem Strich stand zum Halbjahr ein Verlust von knapp 78 (140) Mill. Euro. Das Ergebnis sei vor allem durch den Umsatzrückgang und die niedrigere Bruttomarge beeinflusst worden.

Die Dräger-Vorzugsaktie, die im Jahresverlauf knapp 7% verloren hat, legte am Donnerstag um 1,2% auf 51,50 Euro zu.

Drägerwerk
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr
in Mill. Euro20222021
Auftragseingang1 6481 477
Umsatz1 3021 633
Ebit−112209
Ebit-Marge (%)−8,612,8
Ergebnis nach Steuern−78140
Operativer Cashflow−215172
Investitionen5696
Nettofinanzschulden257148
Eigenkapitalquote (%)44,938,2
Beschäftigtenzahl16 04315 795
Börsen-Zeitung
BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.