Drastischer Kurseinbruch bei Campari
Mit einem drastischen Kurseinbruch von in der Spitze mehr als 16% hat die Aktie des italienischen Spirituosenkonzerns Campari auf die aus Analystensicht enttäuschenden Neun-Monats-Zahlen reagiert. Campari hatte für den Zeitraum zwar einen organischen Umsatzanstieg um 2,1% auf 2,3 Mrd. Euro vermeldet. Doch im dritten Quartal waren die Verkäufe rückläufig. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) sank per Ende September um 4,2% auf 499,4 Mill. Euro. Und der Vorsteuergewinn ging um 5% auf 423 Mill. Euro zurück. Der Aktienkurs hat binnen eines Jahres 36% verloren.
Die negative Entwicklung ist vor allem auf das dritte Quartal sowie die einbrechende Verkäufe in Europa und im Heimatmarkt Italien zurückzuführen. Darüber hinaus belasteten ein Investitionsprogramm zur Erhöhung der Kapazitäten in Höhe von 600 Mill. Euro die Bilanz. Paolo Marchesini, der das Unternehmen nach dem überraschenden Rücktritt von CEO Matteo Fantacchiotti im September, interimistisch mit Fabio di Fede führt, erwartet für den weiteren Jahresverlauf ein Anhalten der schwierigen Bedingungen. Er betont jedoch, dass das Unternehmen besser abschneidet als der Gesamtmarkt.
Negatives Umfeld
Campari begründet die Entwicklung mit dem negativen makroökonomischen Umfeld, schlechten Wetterbedingungen im Frühsommer und im September, dem sinkenden Vertrauen der Verbraucher sowie der schlechteren Einkommenssituation der Haushalte. Das Unternehmen will auf die Situation mit Kosteneinsparungen und dem Verkauf kleinerer und nicht-strategischer Marken reagieren. Geplant ist auch ein Aktienrückkaufprogramm über 40 Mill. Euro. Darüber hinaus will sich Campari auf die vier Geschäftsfelder Cognac und Champagner, Aperitifs, Whiskey und Rum sowie Tequila konzentrieren.
Bei der Suche nach einem Nachfolger Fantacchiottis ist Campari noch nicht vorangekommen. Das Unternehmen hofft, im Laufe des ersten Halbjahres 2025 einen neuen CEO vorstellen zu können.