Atomindustrie

Eiffage baut neue französische Atomreaktoren

Eiffage hat die Ausschreibung des Baus der ersten beiden EPR-Reaktoren der neuen Generation in Frankreich für mehr als 4 Mrd. Euro gewonnen. Sie sind Teil des Plans von Emmanuel Macron für die Renaissance der Atomkraft.

Eiffage baut neue französische Atomreaktoren

Eiffage gewinnt französische Reaktor-Ausschreibung

Bau der ersten zwei Anlagen der neuen EPR-Generation

wü Paris

Eiffage hat die Ausschreibung für den Bau der ersten beiden Reaktoren der neuen EPR-Generation in Penly in der Normandie für mehr als 4 Mrd. Euro gewonnen. Ihr Bau ist Teil des Plans, mit dem Präsident Emmanuel Macron die Renaissance der Atomkraft in Frankreich vorantreiben will. Dafür sollen sechs EPR-Reaktoren der neuen Generation entstehen, mit einer Option für den Bau von acht weiteren.

Die Vorarbeiten für die ersten beiden Reaktoren in Penly sollen im nächsten Jahr beginnen. Stromversorger EDF (Électricité de France) hofft, dass sie 2035/36 den Betrieb aufnehmen können. Allerdings hat sich der Bau des ersten französischen EPR-Druckwasserreaktors der ersten Generation in Flamanville um zwölf Jahre verspätet. Er soll nun Mitte nächsten Jahres in Betrieb gehen.

Für den Bau der beiden EPR-Reaktoren der neuen Generation hatten sich neben Eiffage auch Vinci, Bouygues und Razel-Bec beworben. Das Projekt sieht den Bau der Reaktorbehälter, des Maschinenraums und eines sechsgeschossigen Betriebsgebäudes vor. Laut Eiffage werden fast 4.000 Personen daran arbeiten.

Enttäuschung für Bouygues

EDF muss in den kommenden Monaten noch den genauen Zeitplan sowie die Gesamtkosten der beiden EPR2-Reaktoren präzisieren. Auf Basis von zwei 2019 und 2021 durchgeführten Rechnungsprüfungen hat der Stromriese die Gesamtkosten des Projekts bisher mit 16,9 Mrd. Euro veranschlagt.

Besonders für Bouygues ist es enttäuschend, bei der Ausschreibung nicht zum Zuge gekommen zu sein. Der Mischkonzern hat 1975 bis 1985 für EDF alle Projekte in Europa realisiert. Er ist am Projekt des verspäteten EPR-Reaktors in Flamanville beteiligt und hat auch beim Bau des EPR-Druckwasserreaktors im finnischen Olkiluoto mitgemacht, der im April mit 13 Jahren Verspätung in Betrieb gegangen ist.

Eiffage ist jedoch auch am französischen Kraftwerkspark beteiligt gewesen und arbeitet mit dem Kommissariat für Atomenergnie zusammen. Investoren reagierten positiv auf die gewonnene Ausschreibung, so dass die Eiffage-Aktie am Freitag an der Börse von Paris im Laufe des Tages um knapp 4% zulegte.

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