Tech-Start-ups

Elliott steigt bei Softbank Group aus

Der US-Hedgefonds Elliott hat das Vertrauen in einen baldigen Turnaround von Softbank verloren.

Elliott steigt bei Softbank Group aus

mf Tokio

Der US-Hedgefonds Elliott Management hat seine Wette auf den Technologieinvestor Softbank Group beendet. Nach Informationen der „Financial Times“ stieß der US-Milliardär Paul Singer, der hinter Elliott steht, fast seine gesamte restliche Position ab. Singer sei zu der Überzeugung gekommen, dass sich das ursprüngliche Ziel nicht mehr erreichen lasse. Der Rückzug des aggressiven US-Investors ist ein weiterer Beweis für das schwindende Vertrauen am Finanzmarkt in die Erfolgsaussichten von Softbank-Gründer Masayoshi Son, mit seinen Kapitalspritzen in Technologie-Start-ups hohe Renditen zu erzielen.

Die Beteiligung von Elliott bei Softbank in Höhe von 2,5 Mrd. Dollar wurde im Februar 2020 bekannt. Mit seinem Engagement wollte der US-Investor die große Lücke bei Softbank zwischen der Marktkapitalisierung und dem Nettovermögenswert schließen. Dafür drang der Amerikaner auf Aktienrückkäufe, den Verkauf liquider Beteiligungsanteile und eine bessere Corporate Governance durch mehr unabhängige Direktoren. Son selbst verweist in jedem Quartalsbericht auf die Höhe der Lücke und beklagt sich, wie ungerechtfertigt sie sei. Laut der Softbank-Webseite müsste der Aktienkurs aktuell doppelt so hoch sein.

Die Wette von Elliott ging zunächst auf spektakuläre Weise auf. Im März 2020 verkündete Softbank nach dem tiefen Kurseinbruch durch den Ausbruch der Covid-Pandemie einen Aktienrückkauf von 2,5 Bill. Yen (damals 21 Mrd. Euro) und Beteiligungsverkäufe von bis zu 4,5 Bill. Yen (damals 38 Mrd. Euro). Binnen eines Jahres vervierfachte sich der Aktienkurs. Schon im Verlauf des Jahres 2021 verkaufte Elliott daher einen „erheblichen“ Teil seiner Anteile mit Gewinn.

Den größten Teil seiner Restposition stieß der Hedgefonds laut dem FT-Bericht dann zum Jahresanfang während des Ausverkaufs von Technologieaktien ab, obwohl Softbank im Herbst 2021 einen weiteren Aktienrückkauf gestartet hatte. Doch die Lücke zwischen Aktienkurs und Nettoinventarwert schloss sich nicht weiter, weil die Bewertungen der jungen Technologieunternehmen im Portfolio stark schrumpften.

Zwar hat sich der Börsenwert von Softbank stabilisiert. Aber Konzernchef Son backt nun kleinere Brötchen. Nach einem Rekord-Quartalsverlust von 3,2 Bill. Yen (23,4 Mrd. Euro) steuert er mit Kostensenkungen und dem Verkauf der Hälfte seiner Anteile an dem chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba um.

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