In den Fängen der Autoindustrie

Elmos lässt beim Ausblick Vorsicht walten

Elmos hat dem eingetrübten Umfeld der Autoindustrie 2024 getrotzt. Doch der Blick nach vorn fällt düster aus. Der Chiphersteller für die Autoindustrie rechnet erst für die zweite Jahreshälfte mit einer Wachstumsbelebung.

Elmos lässt beim Ausblick Vorsicht walten

Elmos lässt beim Ausblick
Vorsicht walten

Kunden setzen Lagerabbau fort – Lokale Fertigung in China

ab Köln

Die Schwäche in der Autoindustrie geht auch an Elmos nicht spurlos vorbei. Wenngleich der Hersteller von automobilen Halbleitern Umsatz und operatives Ergebnis im zurückliegenden Geschäftsjahr noch leicht ausbauen konnte, haben sich die Aussichten eingetrübt, wie Elmos auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Mit einer Wachstumsbelebung rechnet der Chiphersteller erst in der zweiten Jahreshälfte 2025. Das Geschäftsjahr sei von anhaltenden Bestandsbereinigungen der Kunden sowie geopolitischen und konjunkturellen Unsicherheiten geprägt, heißt es.

Entsprechend fällt die Prognose aus: Der Umsatz soll sich in einer Spanne zwischen 550 und 610 (2024: 581) Mill. Euro bewegen, die operative Marge bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 20 und 26%, nach 25,1% im Vorjahr. Nimmt man jeweils die Mitte der Prognosespanne als Maßstab, bedeutet das im bereinigten Ebit einen Wert von 133,4 (145,8) Mill. Euro. Einzig der freie Cashflow soll 2025 deutlich über dem Vorjahreswert von 5,1 Mill. Euro liegen. Konkret wird mit einem Mittelzufluss von 40,6 Mill. Euro geplant – plus, minus 12 Mill. Euro.

Investoren enttäuscht

Mit dem eingetrübten Ausblick sorgte Elmos an der Börse für Enttäuschung. In der Spitze gab der SDax-Wert um über 8% auf 66,50 Euro nach. Dennoch beließ Hauck Aufhäuser die Aktie auf Buy mit einem Kursziel von 89 Euro. Trotz der eingetrübten Aussichten stelle das Geschäft mit direkter Flüssigkeitskühlung für Rechenzentren eine attraktive Wachstumschance dar. Zudem zeige sich die Dienstleistungssparte widerstandsfähig, schreibt Analyst Finn Kemper.

Elmos habe im Jubiläumsjahr die positive wirtschaftliche und strukturelle Entwicklung fortgesetzt, heißt es. Auch die Profitabilitätsziele seien erreicht worden. Vorstandschef Arne Schneider sieht darin einen Beleg für die hohe Resilienz des Geschäftsmodells. Nach dem Verkauf der Waferfertigung in Dortmund sei die Transformation beendet. Angesichts des sich verändernden Wettbewerbsumfelds habe Elmos die China-Strategie verfeinert und werde die Wertschöpfungskette in China zunehmend lokal organisieren.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.