Elmos Semiconductor will eine eigene Waferfertigung in Dortmund an den schwedischen Halbleiterproduzenten Silex Microsystems verkaufen. Der deutsche Chiphersteller, der vor allem die Automobilindustrie beliefert, bezifferte den Kaufpreis am Dienstag auf 85 Mill. Euro. Gleichzeitig schlossen beide Unternehmen eine Liefervereinbarung, so dass Elmos bis mindestens 2027 Wafer aus der Fertigung beziehen kann.

Elmos begründete den Verkauf mit einer erwarteten längerfristigen Veränderung der Kundenanforderungen. Obwohl das Unternehmen auf Wachstumskurs sei, werde die Nachfrage nach diesen Automotive-Produkten auf langfristige Sicht zurückgehen, da künftig Produkte mit kleineren Technologien verwendet würden, erläuterte Elmos-Chef Arne Schneider. Erwerber Silex ist breiter aufgestellt und beliefert sogenannte Foundry-Kunden, die Chips für Anwendungen in Medizin, Konsumgütern, Telekommunikation, Industrie und Automotive herstellen. Der Verkauf der Wafer-Fertigung in Dortmund soll im zweiten Halbjahr kommenden Jahres abgeschlossen werden. Elmos bleibt Eigentümer der Gebäude und des für die Produktion notwendigen Reinraums.

Durch das Closing erst im kommenden Jahr ändert sich die Prognose zu den Finanzzielen von Anfang November nicht. Elmos erwartet eine Ebit-Marge von 17%, allerdings mit einer Schwankungsbreite von plus/minus zwei Prozentpunkten. Der Umsatz soll bei rund 320 Mill. Euro landen.