DIHK

Energiebeschaffung steht oft noch aus

Inmitten stark steigender Preise muss noch jedes zweite deutsche Unternehmen seine Strom- und Gasversorgung für das laufende Jahr vertraglich absichern.

Energiebeschaffung steht oft noch aus

Reuters Berlin

− Inmitten stark steigender Preise wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine muss noch jedes zweite deutsche Unternehmen seine Strom- und Gasversorgung für das laufende Jahr vertraglich absichern. Nur 46 % hatten ihre Stromverträge für 2022 schon vor Kriegsausbruch vollständig unter Dach und Fach, wie eine am Montag veröffentlichte Befragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 2000 Firmen ergab. Jeder dritte Betrieb muss demnach noch mehr als 70 % einkaufen. Auch die Gasbeschaffung habe nur jedes zweite Unternehmen bereits erledigt.

„Damit steht jedes zweite Un­ternehmen vor einer Kostenexplosion, die kaum aufzufangen ist“, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Ein mittleres Unternehmen aus der Glasindustrie habe 2015 im Schnitt noch etwa 100000 Euro pro Monat für seine Energieversorgung bezahlt. „Aktuell ist dafür der fünf- bis sechsfache Betrag fällig, manchmal sogar noch mehr“, sagte Dercks.

Die Preisexplosionen würden die deutschen Industriebetriebe stärker treffen als ihre internationalen Wettbewerber. „Außerdem bedeutet der nationale Zertifikatehandel für eine ganze Reihe von Unternehmen in Deutschland eine teure Sonderbelastung – und das schon gegenüber den EU-Wettbewerbern“, sagte Dercks.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.