Energiepreisschock trifft deutsche Industrie
cru Frankfurt
Der Energiepreisschock und Lieferengpässe nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine schlagen schneller und breiter als befürchtet auf die deutsche Industrie durch. Die Logistikbranche schlägt angesichts rekordhoher Kraftstoffpreise Alarm. „Die Unternehmen sind wirklich verzweifelt“, sagte GBL-Verbandschef Dirk Engelhardt. „Deswegen fordern wir als Branche eine temporäre Unterstützung des Staates.“ Viele Spediteure würden wegen der Kostenexplosion „gegen die Insolvenz anfahren“. Zudem fehlen 100000 Lkw-Fahrer aus der Ukraine, die das Land nicht verlassen dürfen, weil sie kämpfen müssen. Zur Entlastung schlägt der Verband die schnelle Einführung eines „Gewerbediesels“ vor. Dabei würden wie in Nachbarländern Steuererleichterungen gewährt. Auch die stark gestiegenen Stromkosten bereiten besonders der energieintensiven Industrie immer größere Sorgen: Als eines der ersten Werke in Deutschland stoppen die Lech-Stahlwerke die Produktion, weil es nicht mehr lohnt.
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