Italien

Eni eröffnet Konten bei Gazprom­bank

Der italienische Mineralölkonzern Eni hat zur Bezahlung von Gaslieferungen zwei Konten bei der russischen Gazprombank eröffnet.

Eni eröffnet Konten bei Gazprom­bank

bl Mailand

Der italienische Mineralölkonzern Eni hat mitgeteilt, zwei neue Konten bei der russischen Gazprombank eröffnet zu haben – eines in Euro und eines in Rubel. Damit will das Unternehmen sicherstellen, unter Einhaltung der Sanktionen gegen Russland weiterhin Gaslieferungen von dort zu erhalten. Die Zahlungen erfolgten in Euro. Die Umrechnung in Rubel erfolge über eine an der Moskauer Börse tätige Clearingstelle ohne Beteiligung der russischen Zentralbank. Eni sieht darin keinen Verstoß gegen die Bestimmungen. Dieses Vorgehen sei außerdem mit der italienischen Regierung abgestimmt.

Ministerpräsident Mario Draghi ist zwar grundsätzlich für strenge Sanktionen, fährt aber in der Praxis einen vorsichtigen Kurs, weil Italien mehr als 40% seines Gasbedarfs aus Russland bezieht. Ein Ende der Lieferungen hätte nach Ansicht von Experten katastrophale Folgen vor allem für die Industrie des Landes. Die EU verhält sich im Hinblick auf zulässige Verfahren ambivalent, weil sie Rücksicht auf die Situation in vielen ihrer Mitgliedsländer nehmen muss.

Russlands Präsident Wladimir Putin verlangt Zahlungen in Rubel. Andernfalls werde ein Lieferstopp verhängt. Das Verfahren der Zahlungen über K-Konten, wie es Eni und auch die französische Engie anwenden, ist nicht unumstritten.