Erleichterung über Post-Tarifeinigung
dpa-afx Düsseldorf/Bonn – Die Aktie der Deutschen Post hat am Montag zum Handelsstart mit Kursgewinnen auf den Tarifabschluss reagiert, konnte sich im Handelsverlauf aber nicht gegen den Abwärtstrend des Gesamtmarkts stemmen und drehte ins Minus. Für die US-Bank J.P. Morgan ist es positiv, aber auch überraschend, dass die Gewerkschaft Verdi trotz Streikmandats großteils Konditionen akzeptiert hat, die dem bisherigen Vorschlag des Logistikkonzerns entsprechen. Damit weiche die Unsicherheit. Der Analyst Samuel Bland geht für 2024 weiter von einem Ergebnisrückgang aus, der nun aber weniger deutlich ausfallen dürfte. Er hebt das Kursziel von 34,20 auf 37,50 Euro an, belässt seine Einstufung aber auf „Underweight“.
Am Samstag hatten Deutsche Post und Verdi sich nach einem Verhandlungsmarathon auf einen neuen Tarifvertrag für die betroffenen 160 000 Beschäftigten verständigt. Ein drohender längerer Streik dürfte damit abgewendet sein. Die Verdi-Mitglieder müssen noch über den Tarifkompromiss abstimmen. Die Gewerkschaft empfiehlt die Annahme des Verhandlungsergebnisses.
Der Einigung zufolge erhalten die Beschäftigten eine Sonderzahlung zum Inflationsausgleich von insgesamt 3 000 Euro netto, gezahlt über 15 Monate. Davon sollen 1 020 Euro im April gezahlt werden, der Rest monatlich verteilt bis März 2024. Ab 1. April 2024 erhalten alle Beschäftigten monatlich 340 Euro mehr. Dies bedeutet laut Post eine durchschnittliche Lohnerhöhung um 11,5 %. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt insgesamt 24 Monate.
Die Post betont, dass die monatlichen Einstiegsgehälter in den unteren Einkommensgruppen zum Beispiel bei Paketsortierern ab 1. April 2024 um mehr als 20 % und bei Zustellern um 18 % steigen. Verdi beziffert die Entgelterhöhung in den unteren drei Gruppen auf 11 bis 16 %. Die Post sprach von „extrem schwierigen Verhandlungen“.