ESG treibt Wachstum von Deepki
wĂŒ Paris
Die nach eigenen Angaben weltweit fĂŒhrende ESG-Data-Intelligence-Plattform Deepki hilft, die CO2-Bilanz von Immobilien zu verbessern und so ihren Wert zu steigern. Zwar gehört Deepki nicht zu dem von PrĂ€sident Emmanuel Macron ins Leben gerufenen Programm French Tech 120 zur UnterstĂŒtzung von Start-ups im SpĂ€tstadium. Und doch sorgt das Green Tech bei Investoren fĂŒr Begeisterung. So hat es gerade in einer Series-C-Finanzierungsrunde 150 Mill. Euro eingesammelt und damit einen Quantensprung vollzogen.
FĂŒhrende Investoren dabei waren die beiden Londoner Investmentfonds One Peak und Highland Europe. Die staatliche Investmentbank Bpifrance und der Investmentfonds Revaia aus Paris beteiligten sich ebenfalls an der Finanzierung, genau so wie Hi Inov und Statkraft Ventures, die beiden historischen Investoren des Green Tech. Dessen letzte Finanzierungsrunde 2018 belief sich nur auf 8,1 Mill. Euro. Seitdem ist Deepki ordentlich gewachsen.
Das Unternehmen, das 2014 von Vincent Bryant, einem frĂŒheren Energieeffizienz-Direktor des Versorgers Engie, und Emmanuel Blanchet, einem ehemaligen Manager von Bouygues Construction, gegrĂŒndet wurde, ist seit Beginn des Jahres auch in Deutschland aktiv. Neben Paris und Berlin hat es inzwischen in London, Madrid und Mailand BĂŒros. In diesem Jahr soll ein weiteres in den USA folgen, dem Heimatmarkt von Measurabl, einem ebenfalls auf den Immobiliensektor zugeschnittenen ESG-Datenanalyse-Spezialisten, der im vergangenen Jahr 50 Mill. Dollar eingesammelt hat.
Deepki sei 50â% gröĂer, erklĂ€rt Bryant. 2021 hat das Green Tech, das Shoppingcenter-Spezialisten wie KlĂ©pierre, EinzelhĂ€ndler wie Les Mousquetaires (IntermarchĂ©), Versicherer wie Axa, Allianz und Generali, Banken wie BNP Paribas, staatliche Institutionen und Immobiliengesellschaften in 38 LĂ€ndern zu seinen Kunden zĂ€hlt, den Umsatz auf 15 Mill. Euro verdoppelt.
FĂŒr dieses Jahr verspricht das in Paris beheimatete Unternehmen erneut eine Verdopplung. Dabei profitiert Deepki von den regulatorischen Vorgaben fĂŒr Immobilien. Im Heimatmarkt Frankreich etwa stehen Immobilien derzeit fĂŒr rund ein Viertel des CO2-AusstoĂes.
Inzwischen sind jedoch strengere Energieeffizienz-Regeln in Kraft getreten. Immobilien, die ihnen nicht entsprechen, werden nach Ansicht von Experten in ein paar Jahren nicht mehr zu vermieten und schwer zu verkaufen sein. Bei dem versprochenen Wachstum sollen neben der verstĂ€rkten Nachfrage nach den Dienstleistungen Deepkis auch ein starker Ausbau der Belegschaft sowie Akquisitionen helfen. FĂŒr Letzteres habe man gerade drei Eisen im Feuer, vertraute Bryant der Wirtschaftszeitung âLes Echosâ an. In diesem Jahr will das Unternehmen, das derzeit 150 Mitarbeiter hat, 200 neue BeschĂ€ftigte einstellen, 2023 dann 400.