EU-Kommission prüft Nvidia-Deal genauer
Reuters Brüssel
Rückschlag für den US-Grafikkartenspezialisten Nvidia: Die EU-Kommission nimmt die von Nvidia geplante 54 Mrd. Dollar schwere Übernahme des britischen Chip-Entwicklers ARM genauer unter die Lupe. „Während ARM und Nvidia nicht direkt miteinander in Konkurrenz stehen, ist das geistige Eigentum von ARM ein wichtiger Bestandteil von Produkten, die mit denen von Nvidia konkurrieren“, erklärte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Als Beispiele nannte sie Datenzentren und Anwendungen in der Automobilindustrie. Die Übernahme könnte den Zugang zu geistigem Eigentum von ARM beeinträchtigen. Die Kommission will nun bis zum 15. März entscheiden, ob sie grünes Licht gibt.
Nvidia hatte der EU für die kartellrechtliche Genehmigung unlängst Zugeständnisse angeboten. Bereits im Vorfeld hatte der US-Konzern allerdings erklärt, er wolle ARM als einen neutralen Technologiezulieferer erhalten, um Bedenken von Kunden auszuräumen. Insidern zufolge reichen die Zugeständnisse der Brüsseler Kommission aber nicht aus, die als Folge des Zusammenschlusses nicht nur weniger Konkurrenz und Innovation, sondern auch höhere Preise befürchtet. Auch die britische Wettbewerbsbehörde prüft die geplante Übernahme.
Vor rund einem Jahr hatte Nvidia angekündigt, ARM vom japanischen Technologieinvestor Softbank übernehmen zu wollen. In der Branche sorgte das für einen Aufschrei.