Börsengang

EV Digital Invest holt sich Geld für Expansion

Die Immobilieninvestmentplattform EV Digital Invest plant ein Mini-IPO im Börsensegment Scale. Im operativen Geschäft nutzt der Emittent die Marke des Immobilienmaklers Engel & Völkers.

EV Digital Invest holt sich Geld für Expansion

hek Frankfurt

Die Immobilien­investmentplattform EV Digital Invest plant einen Börsengang. Der IPO-Kan­di­dat rechnet mit einem Platzierungsvolumen von rund 7 Mill. Euro. Bei einer Preisspanne von 13,50 bis 14,50 Euro ergibt sich eine Marktkapitalisierung nach IPO zwischen 61 Mill. und 65 Mill. Euro. Auf Bankenseite ist Hauck Aufhäuser im Boot.

Die Einnahmen fließen in die Firmenkasse. Es sei keine Umplatzierung im Zuge des IPOs vorgesehen, betont der Börsennewcomer. Als Verwendungszweck nennt das Management Investitionen in den Onlineauftritt und die technologische Infrastruktur, verstärktes Marketing sowie eine Expansion nach Spanien und möglicherweise nach Österreich. Zudem fasst das Unternehmen Akquisitionen ins Auge.

Der Emittent betreibt mit der Online-Plattform „Engel & Völkers Digital Invest“ einen Kreditmarktplatz für Nachrangdarlehen. Die Plattform vermittelt zwischen kapitalsuchenden Immobiliengesellschaften und privaten Investoren, die Kapital für die Finanzierung von Immobilienprojekten bereitstellen wollen. Kleinanleger können ab 100 Euro investieren. Für ihren Marktauftritt nutzt EV Digital Invest die im Immobiliengeschäft bekannte Marke „Engel & Völkers“. Dafür wurde ein Lizenzvertrag geschlossen.

Großaktionär ist das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin, das 93,3% der Aktien hält. Die restlichen Anteile liegen beim Management, darunter die Vorstände Marc Laubenheimer und Tobias Barten. Allerdings verfügen die Investoren Jörn Reinecke und Robin Frenzel über eine Call-Option von jeweils 22,4%. Sollen beide Optionen ausgeübt werden, rutscht der Anteil des Versorgungswerks unter 50%.

Im Geschäftsjahr 2021 kam EV Digital Invest, die nach HGB bilanziert, auf 4,4 Mill. Euro Umsatz, 40% mehr als 2020, und einen kleinen Jahresüberschuss von 36 000 Euro. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fielen 49 000 Euro Gewinn an, der operative Cashflow war aber negativ (–0,2 Mill. Euro). Im Jahr 2020 standen unter dem Strich 1,2 Mill. Euro Fehlbetrag. Mittel- bis langfristig plant der Börsenkandidat mit einem Umsatzwachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich. Als Ziel für die Ebitda-Marge werden 20% genannt. Die Erstnotierung ist für 3. Mai vorgesehen. Der Angebotszeitraum endet voraussichtlich am 27. April. Die Plattform ging 2017 an den Start.