Evonik setzt auf Smart Materials
dpa-afx Essen
Das Geschäft von Evonik rund um neuartige Materialien etwa für die Elektromobilität, Desinfektionsmittel und Beschleuniger für chemische Prozesse könnte in den kommenden Jahren schneller wachsen als derzeit geplant. So kalkuliert der Chef der Sparte Smart Materials, Claus Rettig, für die kommenden Jahre mit einem Absatzwachstum von durchschnittlich mehr als 3%. Bei einer Analystenveranstaltung in Essen verwies der Spartenchef explizit auf das „Mehr-als-Zeichen vor der 3“. Er sieht also durchaus Potenzial für mehr.
Reichlich Wachstumsmöglichkeiten sieht der Manager für die Aktivitäten um Hochleistungskunststoffe für die Elektromobilität. So brauchen leistungsstarke Batterien eine gute Kühlung sowie eine starke Isolierung, um Kurzschlüsse und Ähnliches zu vermeiden, auch effizientere Reifen sind gefragt, die besser rollen und länger halten. In einem gewöhnlichen Auto mit Verbrennungsmotor steckten derartige Materialien, wie sie die Sparte Smart Solutions herstellt, für rund 30 Euro, in Hybriden könnten es schon etwa 45 Euro sein. In reinen Elektroautos könnte der Anteil solcher Materialien bis zu 70 Euro ausmachen, also mehr als doppelt so viel wie bei Verbrennern.
Evonik bietet aber auch Membranen etwa für die Aufbereitung von Biogas und Erdgas an und arbeitet an solchen, die die Herstellung von grünem Wasserstoff ermöglichen.