EZB nimmt Versorger ins Visier
Reuters Frankfurt
− Die EZB nimmt Insidern zufolge den milliardenschweren Handel von Energiekonzernen mit Strom, Gas und weiteren Derivaten unter die Lupe. Die EZB-Experten wollten herausfinden, inwieweit durch diese Deals eine Gefahr für die Stabilität des Finanzmarktes entstehen könnte, sagten drei mit den Plänen vertraute Personen. Ausgelöst worden ist die Untersuchung nach Angaben von zwei der Insider durch die Krise von Uniper, die nach einem Verlust von rund 40 Mrd. Euro verstaatlicht werden soll. Ein Teil der Verluste stammt aus milliardenschweren Derivate-Geschäften, mit denen sich der Versorger gegen Preisschwankungen absichern wollte. Die EZB lehnte einen Kommentar ab. Energiefirmen sind dafür bekannt, dass sie Öl, Strom oder Gas kaufen und weiterverkaufen. Weniger bekannt ist, dass sie auch eine Reihe von Aktivitäten im Handel mit Derivaten betreiben. Hierzu gehören Optionen für den Kauf und Verkauf von Brennstoffen zu einem festen Preis und einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft. Die Energiekrise hat die Brisanz solcher Geschäfte verschärft, die Einsätze gehen in schwindelerregende Höhen.