Familie Bouygues stockt bei ihrem Mischkonzern auf
wü Paris
Die Familie Bouygues hat ihre Beteiligung an dem gleichnamigen Mischkonzern erhöht. Verwaltungsratschef Martin Bouygues, sein Bruder Olivier und ihre Familien halten nach Angaben der französischen Börsenaufsicht Autorité des marchés financiers (AMF) inzwischen 25,02 % des Kapitals und 29,37 % der Stimmrechte. Ihre Anteile werden quasi alle von der gemeinsamen Gesellschaft SCDM gehalten. Laut AMF hat die Familie angegeben, ihre Beteiligung in Abhängigkeit von Bedingungen und Möglichkeiten auf dem Markt weiter aufstocken zu wollen, ohne dabei die Grenze von 30 % zu überschreiten. Denn dann müsste sie ein Übernahmeangebot für die ausstehenden Anteile machen. Sie hat den Angaben zufolge weder vor, die Kontrolle über die Gruppe zu übernehmen, noch strebe sie weitere Sitze im Verwaltungsrat an. Sie unterstütze die Strategie der aktuellen Unternehmensführung.
Martin Bouygues hatte die operative Geschäftsführung Anfang 2021 an Olivier Roussat abgegeben. Seitdem hat die Gruppe zwei größere Operationen bekannt gegeben. So will sie zum einen Equans von Engie übernehmen und zum anderen ihren Fernsehsender TF1 mit der Sendergruppe M6 von RTL fusionieren. Für die Übernahme von Equans steht nur noch die Zustimmung der britischen Wettbewerbsbehörden aus. Dagegen dürfte der Zusammenschluss von TF1 mit M6 schwierig werden, da die französische Kartellbehörde in einer vorläufigen Stellungnahme erhebliche wettbewerbsrechtliche Bedenken geltend gemacht hat.