Finanzinvestor Cinven einigt sich mit aktivistischem Investor Elliott
Finanzinvestor Cinven einigt sich mit aktivistischem Investor Elliott
Squeeze-out der Minderheitsaktionäre wird eingeleitet
cru Frankfurt
Der britische Finanzinvestor Cinven hat sich mit dem aktivistischen Investor Elliott über dessen Beteiligung als zweitgrößter Aktionär an der Laborkette Synlab aus München geeinigt – und damit den Weg für das Herausdrängen der Minderheitsaktionäre geebnet. Elliott verkaufe die 10%-Beteiligung an Synlab im Börsenwert von rund 250 Mill. Euro an die von Cinven kontrollierte Synlab-Muttergesellschaft Ephios Bidco, teilten die Unternehmen am Mittwoch mit. Im Gegenzug beteiligt sich Elliott laut Portfoliomanager Nabeel Bhanji indirekt mit einem Minderheitsanteil an Synlab neben Cinven, dem Laborkonzern Labcorp (15%) und der Qatar Holding, einer Tochter des arabischen Staatsfonds Qatar Investment Authority. Der Cinven-Anteil an Ephios reduziert sich.
Künftig hält Ephios laut Cinven-Managerin Anastasya Molodykh-McFarlane mindestens 96% des Synlab-Aktienkapitals und 97% der Stimmrechte halten. Ephios habe den Synlab-Vorstand aufgefordert, die Hauptversammlung über die Übertragung der Aktien der verbliebenen Synlab-Aktionäre auf Ephios als Hauptaktionär gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung beschließen zu lassen – also einen Squeeze-out nach deutschem Aktienrecht. Ephios werde die Barabfindung dem Vorstand nach Bewertung gesondert bekannt geben. Nach dem Squeeze-out werde Ephios Bidco 100% an Synlab halten. Der Kurs der Synlab-Aktie reagierte am Mittwoch mit einem Plus von zeitweise 5% auf 11,44 Euro. Die Marktkapitalisierung liegt bei 2,5 Mrd. Euro – halb so viel wie vor drei Jahren in der Pandemie.