Private Equity

Finanzinvestor Oakley sammelt 4,5 Mrd. Euro für neuen Fonds ein

Das Fundraising für den neuen Fonds von Oakley hat nur sechs Monate gedauert. Jetzt hat der britische Finanzinvestor 4,5 Mrd. Euro für Investments in Mittelständler zur Verfügung.

Finanzinvestor Oakley sammelt 4,5 Mrd. Euro für neuen Fonds ein

Oakley startet neuen Buy-out-Fonds

Finanzinvestor sammelt 4,5 Mrd. Euro für Investments in Mittelständler ein

cru Frankfurt

Der britische Finanzinvestor Oakley Capital hat für seinen sechsten Flaggschifffonds 4,5 Mrd. Euro eingesammelt. Das Volumen habe das eingeworbene Kapital des Vorgängerfonds, der 2,85 Mrd. Euro umfasste, um 58% übertroffen und alle bestehenden Investoren hätten sich erneut beteiligt, teilte die Private-Equity-Firma am Montag mit. Das Fundraising, bei dem 2,2 Mrd. Euro von neu hinzugekommenen Investoren aus unter anderem Asien, Australien und Lateinamerika stammen, wurde in der relativ kurzen Zeit von sechs Monaten abgeschlossen. Der Vorgängerfonds sei inzwischen zu 70% investiert – ein Viertel davon in der deutschsprachigen Region.

„Deutschland ist für Oakley ein sehr attraktiver Markt", sagt Ralf Schremper, Partner im Münchner Büro von Oakley Capital. „Wir haben hier viel investiert über die letzten Jahre und sehen weiterhin großes Potenzial.“ Daher werde das Oakley-Büro in München deutlich ausgebaut. Seit der Gründung des Büros in München im Jahr 2018 hat sich die Zahl der Mitarbeiter auf 17 erhöht, und Oakley hat in der Stadt gerade eine neue, größere Bürofläche angemietet.

Gründergeführte Firmen im Visier

Der Investmentfokus liege auf mittelständischen, gründergeführten, nicht an der Börse gelisteten europäischen Unternehmen in den vier Kernsektoren Technologie, Business Services, Digital Consumer und Bildung. Bislang habe diese Strategie insgesamt Bruttoerträge in Höhe des vierfachen eingesetzten Kapitals realisiert.

Oakley hält Beteiligungen an der staatlich anerkannten privaten Internet-Fachhochschule IU Group in Erfurt sowie an der Cloud-Hosting-Firma Contabo in München und an dem Softwareanbieter für Onlineshops Ecommerce One.

Schwieriger Ausstieg

Nicht immer gestaltet sich der Ausstieg einfach: Während die IU Group auf einen Continuation Fund übertragen wurde, ist Oakley bei Contabo, die mehrheitlich an KKR verkauft wurde, noch mit einem Minderheitsanteil beteiligt. Darüber hinaus zählen die digitale Golfmarke Vice Golf und die Online-Fitnessfirma Gymondo zum Oakley-Portfolio. Im Jahr 2024 gelang der Ausstieg bei der Nachhilfeunterrichtsfirma Schülerhilfe aus Gelsenkirchen, die an Levine Leichtman Capital verkauft wurde.

Zu den aktuellen deutschen Investments von Oakley zählen unter anderem Konzept & Marketing, ein spezialisierter Dienstleister im deutschen Versicherungsmarkt, und Merz Lifecare, ein Zusammenschluss des Oakley-Portfoliounternehmens WindStar Medical mit dem Merz-Geschäftsbereich Merz Lifecare. Der für seine „Merz Spezial Dragees“ und die Drogerie-Marke „Tetesept“ bekannte Frankfurter Pharmahersteller nahm erstmals einen Finanzinvestor an Bord.

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