Erdgasindustrie

Finnische Ministerin kommt zu Uniper-Gesprächen nach Berlin

In die Verhandlungen über mögliche Hilfen für den Energiekonzern Uniper kommt Bewegung. Am Donnerstag reist die finnische Ministerin Tytti Tuppurainen nach Berlin, um mit der Bundesregierung, mit Uniper und ihrem finnischen Mehrheitseigentümer Fortum zu sprechen.

Finnische Ministerin kommt zu Uniper-Gesprächen nach Berlin

sp/Reuters Berlin/Helsinki

In die Frage einer Beteiligung Finnlands an den möglichen Hilfen für den deutschen Energiekonzern Uniper, eine Tochter der staatlich kontrollierten finnischen Fortum, kommt offenbar Bewegung. Die finnische Europaministerin Tytti Tuppurainen reist nach Angaben eines Insiders am Donnerstag nach Berlin, um über eine mögliche Rettung des größten deutschen Gas-Importeurs zu verhandeln. Geplant seien Treffen mit der Bundesregierung sowie mit Managern von Uniper und Fortum, sagte ein finnischer Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Ziel sei es, eine Lösung für die Finanzprobleme von Uniper zu finden. Vertreter der Bundesregierung und Unipers waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Die beiden Regierungen haben bislang unterschiedliche Vorstellungen, wie eine Rettung aussehen könnte. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte deutlich gemacht, dass er auch Fortum in die Pflicht nehmen will. Die Finnen wiederum betonen, die Lösung liege in der Hand der Bundesregierung. Nach den Plänen Fortums, die rund 80% an Uniper hält, könnte das Geschäft der deutschen Tochter um Kohle, Gas und den Gas-Import in der Bundesrepublik an den Staat fallen. Uniper hingegen hat sich für einen Einstieg des Staates bei dem Konzern ausgesprochen. Die Gewerkschaft Verdi und der Uniper-Betriebsrat unterstützen dies. In deutschen Regierungskreisen hatte es geheißen, Fortum wolle das verlustträchtige Deutschlandgeschäft übertragen und den Rest des Konzerns weiterführen. Dies müsse man sich sehr genau ansehen. Deutschlands größter Gas-Händler Uniper muss wegen der Lieferkürzungen Russlands Gas am teuren Spotmarkt kaufen, um seine Lieferverpflichtungen zu erfüllen, und fährt damit im Kundengeschäft Verluste ein. Der Konzern hat bei der Bundesregierung einen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen gestellt.

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