FMC kommt in der Transformation voran
FMC kommt in der Transformation voran
Dialysekonzern will Ertragswachstum 2024 beschleunigen – Dividende steigt um 6 Prozent
Nach der Entflechtung aus dem Fresenius-Konzern macht der Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC) Tempo in den Bemühungen um Kostensenkung und Portfoliobereinigung. Dabei will das MDax-Unternehmen im laufenden Jahr auch in der operativen Entwicklung deutlich zulegen.
swa Frankfurt
Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC) sieht sich nach der Herauslösung aus dem Mutterkonzern Fresenius auf gutem Weg, Transformation und Ertragswachstum in Schwung zu bringen. Schon 2023 wurde das selbst gesteckte Ergebnisziel übertroffen, im laufenden Turnus soll die Dynamik weiter zunehmen. "2024 wird ein Jahr mit beschleunigtem, profitablem Wachstum", erklärt Vorstandschefin Helen Giza. FMC werde ihrem "ehrgeizigen mittelfristigen Margenziel näherkommen", bekräftigte die Managerin. Angepeilt wird bis 2025 eine operative Marge im Intervall von 10 bis 14%.
Rentabilität verbessert
FMC hat den Umsatz 2023 währungsbereinigt um 5% auf 19,5 Mrd. Euro ausgebaut, das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis kam deutlich überproportional um 15% auf 1,74 Mrd. Euro voran. Daraus ergibt sich ein Anstieg der Marge auf 8,9% nach 7,9% im Vorjahr. Vorhergesagt hatte das Unternehmen ein Ergebnisplus zwischen 12 und 14%. FMC hatte die Ergebnisprognose im Verlauf des Jahres 2023 zweimal erhöht und das Zielintervall am Ende übertroffen. "Diese Kombination aus einem realistischen Finanzausblick in Verbindung mit einer erfolgreichen Umsetzung der selbst gesteckten Ziele möchte ich genau so fortsetzen", sagt Giza. Das organische Wachstum für 2023 beziffert der Konzern auf knapp 4%.
Sparprogramm forciert
Für das laufende Jahr stellt FMC ein Umsatzplus weiterhin im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Das operative Ergebnis soll im mittleren bis hohen Zehnerbereich zulegen. Der Fokus liege auch 2024 auf kontinuierlicher Verbesserung, anhaltender Portfoliooptimierung und disziplinierter Kapitalallokation. Das Transformationsprogramm trage Früchte, Einsparungen seien früher als erwartet realisiert worden, unterstreicht Giza.
Straffes Kostenmanagement und Finanzpolitik haben zu einem deutlich erhöhten Mittelzufluss beigetragen. Der Free Cashflow sprang um 32% auf 1,96 Mrd. Euro, der Verschuldungsgrad reduzierte sich von 3,4 auf 3,2. Die Aktionäre sollen für 2023 eine um 6% auf 1,19 Euro je Aktie erhöhte Dividende erhalten, womit FMC in Summe 350 Mill. Euro verteilt. Im Vorjahr hatte FMC den Ausschüttungssatz von 1,35 Euro auf 1,12 Euro gesenkt. Größter Anteilseigner ist mit 32% Fresenius, die in diesem Jahr ihre Dividende wegen der Inanspruchnahme von staatlicher Energiekostenhilfe ausfallen lässt.
Strategischer Spielraum
FMC hatte im vergangenen Jahr einen Rechtsformwandel von der Kommanditgesellschaft auf Aktien zur Aktiengesellschaft vollzogen. Der unter Ertragsproblemen leidende Dialysespezialist wird seitdem nicht mehr voll im Konzern des Großaktionärs Fresenius konsolidiert. Mit der Entflechtung sollten beide Unternehmen mehr Flexibilität für die eigene strategische Entwicklung bekommen. Beide Konzerne sind im Portfolioumbau und haben bislang maßvolle Arrondierungen vorgenommen. Mit der Aufgabe der beherrschenden Kontrolle von Fresenius bei FMC besteht aber auch die Option für größere strategische Veränderungen.