Frankreich will Luftfahrt grüner machen

Förderung nachhaltiger Biotreibstoffe

Frankreich will Luftfahrt grüner machen

wü Paris – Frankreichs Regierung will die Schaffung eines speziellen Sektors für nachhaltige Biotreibstoffe für die französische Luftfahrtindustrie anstoßen. Umweltministerin Elisabeth Borne und Transportstaatssekretär Jean-Baptiste Djebarri haben deshalb zu Beginn der Woche bei einem Besuch des Flugzeugbauers Airbus in Toulouse einen entsprechenden Aufruf zur Interessensbekundung für die Entwicklung von nachhaltigen, für die Luftfahrt bestimmten Biotreibstoffen lanciert.Die Regierung will so private, innovative Akteure finden, die bereit sind, in entsprechende Produktionseinheiten zu investieren. Bewerben können sich Nutzer, die für ihre eigenen Bedürfnisse investieren, aber auch Unternehmen, die Geld in entsprechende Anlagen stecken wollen oder ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen. Mögliche Kandidaten haben bis zum 30. Juni dieses Jahres Zeit, ihr Interesse zu bekunden. Airbus, Air France, Safran, Suez und Total stehen schon in den Startblöcken. Sie hatten bereits Ende 2017 ein Engagement für grünes Wachstum und die Entwicklung von nachhaltigen Biotreibstoffen für die Luftfahrtindustrie unterzeichnet, um herkömmliches Kerosin dadurch zu ersetzen. 2025 sollen es 2 % sein, 2030 dann 5 % und 2050 schließlich 50 %, so die Vorgabe der französischen Regierung. Bisher beträgt der Anteil von nachhaltigen Biotreibstoffen in der Luftfahrt weltweit im Schnitt gerade mal 0,06 %. Die hohen Preise bremsen bislang die stärkere Verbreitung, da nachhaltige Biotreibstoffe das Doppelte bis zum Fünffachen von herkömmlichem Kerosin kosten. Ohnehin unter starkem Konkurrenzdruck und hohen Kosten leidende Fluggesellschaften schrecken deshalb davor zurück, es stärker einzusetzen. Sowohl IAG, die Mutter von British Airways und Iberia, als auch KLM haben angekündigt, in Produktionsstätten für nachhaltige Biotreibstoffe in Europa investieren zu wollen.