Für Pernod Ricard läuft es besser als gedacht
wü Paris
Für Pernod Ricard läuft die Erholung von der Coronakrise besser als gedacht. Die weltweite Nummer 2 der Spirituosenbranche nach Diageo hat deshalb gerade ihre Prognose für ihr am 30. Juni endendes Geschäftsjahr 2020/21 angehoben. Der französische Konzern rechnet nun mit einem organischen Wachstum des laufenden Betriebsergebnisses bei konstantem Konsolidierungsumfang und Wechselkursen von 16%, nachdem er noch im April von 10% ausgegangen war.
Neue Kunden
Das laufende Betriebsergebnis dürfte insgesamt mit dem des Geschäftsjahres 2018/19 übereinstimmen, obwohl die Verkäufe im Reiseeinzelhandel und im On-Trade-Geschäft, also in Bars und Restaurants, noch immer unter den Beschränkungen litten, erklärte Pernod Ricard. 2018/19 hatte der Spirituosenhersteller ein laufendes Betriebsergebnis von 2,58 Mrd. Euro verbucht. Das Off-Trade-Geschäft ist nach Angaben Pernod Ricards nach wie vor robust, während die Nachfrage im On-Trade-Geschäft mit Lockerung der Beschränkungen anzieht.
Der für Marken wie Chivas Regal, Jameson, Ballantines, Clan Campbell, Absolut Vodka, Beefeater Gin und Havana Club bekannte Konzern hatte zunächst befürchtet, die Pandemie werde die Preise einbrechen lassen. Doch das Gegenteil sei der Fall, sagte der für die Geschäftsentwicklung zuständige stellvertretende Generaldirektor Christian Porta: „Die Leute wollten sich selber eine Freude machen und haben sich deshalb für höherpreisige Flaschen entschieden.“
Diese Entwicklung, die besonders deutlich in den USA zu beobachten sei, halte auch nach Aufhebung der Beschränkungen an. Die teureren Marken würden überall zulegen, erklärte er. Die Pandemie hat den Spirituosenkonzernen auch neue Kunden gebracht, die angefangen haben, zu Hause ihre eigenen Cocktails zu mixen. Die Aktie von Pernod Ricard legte am Mittwoch in Paris um gut 2% auf 183,80 Euro zu.