Galeria-Gläubiger stimmen Ende März ab
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof will sich künftig „eindeutiger positionieren“ und Sortimente stärker auf die lokalen Bedürfnisse ausrichten. Die Gläubigerversammlung, die dem Restrukturierungskonzept zustimmen muss, ist einer gerichtlichen Mitteilung zufolge für den 27. März angesetzt. Das Amtsgericht Essen hat am Mittwoch wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet. Damit muss der Warenhauskonzern nun die Löhne und Gehälter der Beschäftigten wieder selbst zahlen. Der Insolvenzgläubiger mit der höchsten Forderung ist der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), wie aus den Unterlagen hervorgeht. Der Fonds hat der Warenhauskette mit insgesamt rund 680 Mill. Euro unter die Arme gegriffen.
Galeria selbst bezeichnete die Verfahrenseröffnung als „eine wichtige Hürde auf dem Weg in die Zukunft“. Die Kernfrage, wie viele Filialen künftig erhalten bleiben, ist jedoch weiterhin offen. Verhandlungen mit Vermietern laufen dem Unternehmen zufolge noch. Welche Filialen geschlossen, fortgeführt oder verkauft werden können, hängt von deren Zugeständnissen ab.
Galeria will künftig die Mobile-, Online- und Filialkaufmöglichkeiten besser vernetzen und die Warenhäuser modernisieren sowie durch weitere Services wie Schneidereien, Reinigungen oder Versicherungen ergänzen. Die Filialen sollen zudem über fünf Vertriebsregionen gesteuert werden, die stärker als bislang eigenständig agieren sollen.
Sachwalter des Verfahrens ist Frank Kebekus, als Generalbevollmächtigter im Galeria-Management fungiert Arnd Geiwitz. Er wollte ursprünglich bereits im Januar Klarheit darüber schaffen, wie viele der zuletzt 131 Warenhäuser schließen müssen. Eigentümer des Warenhauskonzerns ist die Signa Holding des österreichischen Investors René Benko, zu deren Portfolio auch Galeria-Immobilien gehören.