Gea will bis 2040 klimaneutral werden
ak Köln – Der Gea-Konzern will bis 2040 die eigenen Treibhausgasemissionen entlang seiner gesamten Wertschöpfungskette auf netto null reduzieren. Damit gilt das Ziel, klimaneutral zu werden, nicht nur für den eigenen Betrieb, sondern auch für vorgelagerte Aktivitäten wie den Einkauf oder Investitionsgüter und die spätere Nutzung verkaufter Produkte (Scope 1 bis 3).
Laut Konzernchef Stefan Klebert will sich der auf die Lebensmittelindustrie fokussierte Maschinen- und Anlagenbauer in Sachen Klimaschutz an die Spitze der Branche stellen. „Für ein Unternehmen, das Produkte produziert, die sehr viel mit Hitze und Kälte zu tun haben, ist das ein sehr anspruchsvolles Ziel“, sagte Klebert in einer Pressekonferenz. „Uns ist kein anderes Unternehmen bekannt mit so anspruchsvollen Zielen in unserem Branchenumfeld.“
Gea hat die Verpflichtung zur Klimaneutralität sowie Zwischenziele für 2030 der Science Based Targets Initiative (SBTi) vorgelegt. Die SBTi wird vom Carbon Disclosure Project, dem UN Global Compact, dem World Resources Institute und dem WWF getragen und gilt als anerkannteste Organisation zur Überprüfung von Klimazielen von Unternehmen. Von 40 europäischen Maschinenbauern hätten bislang nur drei Science Based Targets vorgelegt, so Klebert. Gea erwartet im zweiten Halbjahr die Bestätigung, dass die Klimastrategie des Konzerns mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens vereinbar ist.
Bis 2030 plant der Gea-Vorstand, die eigenen CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) um 60% im Vergleich zum Basisjahr 2019 zu senken. Der Treibhausgasausstoß aus der Kundennutzung der Produkte (Scope 3) soll bis dahin um 18% zurückgehen. Mit fast 1,3 Mill. Tonnen CO2 macht dieser Bereich annähernd zwei Drittel des Fußabdrucks von Gea aus.
Bis 2026 will Gea in seinen Werken weltweit nur noch Ökostrom beziehen. Die Fahrzeugflotte soll ab sofort auf E-Mobilität umgestellt werden. Das gelte sowohl für Dienstwagen als auch für Servicefahrzeuge – insgesamt 4300 Firmenwagen. Das neue Werk im polnischen Koszalin, in das Gea 37 Mill. Euro investiert, soll komplett klimaneutral arbeiten, wenn es 2022 in Betrieb geht.
Die Investitionen in die Klimaschutzmaßnahmen bezifferte Klebert auf einen einstelligen Millionenbetrag. Er zeigte sich überzeugt, dass das Engagement sich auch wirtschaftlich rechne. Gea spare zum Beispiel durch die Umstellung der gesamten Beleuchtung auf LEDs viel Energie. Klebert hofft außerdem auf einen positiven Marketingeffekt: Die Positionierung von Gea als Vorreiterin im Klimaschutz sehe der Konzern als Asset, um bei den immer stärker auf Nachhaltigkeit achtenden Kunden den Vorzug zu erhalten.
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