Instagrid

Geldspritze für Stuttgarter Batterie-Start-up

Mit ihren mobilen Batterielösungen bietet die schwäbische Instagrid eine saubere Stromversorgung für den professionellen Einsatz – zum Beispiel auf Baustellen oder Filmsets. Investoren haben nun 95 Mill. Dollar in das Start-up gesteckt.

Geldspritze für Stuttgarter Batterie-Start-up

Geldspritze für Stuttgarter Batterie-Start-up

Instagrid erhält in Series C 95 Mill. Dollar – Expansion nach Nordamerika geplant

kro Frankfurt

Instagrid, ein Stuttgarter Hersteller von tragbaren Batteriesystemen für professionelle Anwender, hat sich für die Expansion nach Nordamerika ein Investment von 95 Mill. Dollar gesichert. Die Series-C-Finanzierungsrunde wurde von Teachers Venture Growth angeführt, einem Wagniskapitalinvestor, der zum Ontario Teachers’ Pension Plan (OTPP) gehört, einem kanadischen Pensionsfonds für Lehrer in Ontario. Beteiligt hat sich zudem der US-Vermögensverwalter Morgan Stanley Investment Management sowie Bestandsinvestoren, zu denen die US-Investmentfirma Energy Impact Partners, der niederländische Wagniskapitalinvestor Set Ventures, der Frankfurter Investor Blueworld.group und der High-Tech-Gründerfonds zählen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Pierre-Pascal Urbon, hat sich ebenfalls an der Runde beteiligt. OTPP wurde bei dem Investment von Taylor Wessing beraten.

Instagrid wurde 2018 von Sebastian Berning und Andreas Sedlmayr gegründet und hat insgesamt bislang mehr als 145 Mill. Dollar an Investorengeldern eingesammelt. Mit seinen mobilen Stromversorgungssystemen will das Start-up umweltschädliche Benzin- oder Dieselgeneratoren in professionellen Arbeitsumfeldern wie auf Baustellen, auf Veranstaltungen, auf Filmsets oder bei Rettungseinsätzen ersetzen. Am Markt verfügbare tragbare Batterien seien zuvor ausschließlich auf Bereiche wie Camping oder Freizeit ausgerichtet gewesen, erzählt Sedlmayr. Der Energiebedarf im professionellen Einsatz sei aber höher. Nach vielen Jahren in der Batterieindustrie habe man hier eine entscheidende Marktlücke gesehen.

Den Umsatz hat das Unternehmen nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Zu den Kunden zählen unter anderem die Schweizer Bundesbahn SBB, das Rote Kreuz und der österreichische Baukonzern Strabag.

Mit den frischen Mitteln will Instagrid künftig in den nordamerikanischen Markt vordringen. Das Produktportfolio soll zudem um größere mobile Batteriesysteme erweitert werden. Ein angekündigter mobiler Speicher soll so ganze Filmsets oder Baustellen versorgen können.

Climate Tech im Rückwärtsgang

Wenn es gut läuft, könnte Instagrid mit seinen Entwicklungen möglicherweise zu einer branchenweiten Wiederbelebung der Climate-Tech-Investitionen beitragen. Im vergangenen Jahr waren hierzulande laut dem Beratungsunternehmen PwC noch rund 1,3 Mrd. Dollar an Wagniskapital in Firmen geflossen, die Klimaschutztechnologien anbieten – ein Rückgang von 48% im Vergleich zum Vorjahr. Dabei ist Deutschland in dem Sektor einer der wichtigsten Player – neben den USA, China, Großbritannien, Schweden und Frankreich.