Gläubiger von Galeria stimmen Insolvenzplan zu
sar Frankfurt
Die Gläubiger des Warenhauskonzerns Galeria haben am Montag in Essen dem Insolvenzplan zugestimmt. Dieser sieht laut dem Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz ein „Konzept vom Warenhaus der Zukunft“ vor. Für Galeria ist es die zweite Sanierung im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens seit 2020. Berichten zufolge müssen die Gläubiger auf mehr als 1 Mrd. Euro verzichten, Geiwitz stellt eine Insolvenzquote im einstelligen Bereich in Aussicht. Die Alternative zum Insolvenzplan wäre die Schließung sämtlicher Filialen gewesen.
Das Amtsgericht Essen muss den Insolvenzplan nun bestätigen, das Verfahren soll im Laufe des ersten Halbjahres beendet werden. Nach dem Abschluss soll der frühere Kaufhof-Chef Olivier van den Bossche die Galeria-Leitung übernehmen, der bisherige Chef Miguel Müllenbach wechselt in die Geschäftsführung der Galeria-Mutter Signa Retail und wird im Galeria-Aufsichtsrat sitzen.
Der Warenhauskonzern schreibt tiefrote Zahlen: Galeria schloss das am 30. September 2021 beendete Geschäftsjahr mit einem Jahresfehlbetrag von 623 Mill. Euro ab und prognostizierte auch für das im Herbst 2022 beendete Geschäftsjahr einen Jahresfehlbetrag im unteren bis mittleren dreistelligen Millionenbereich. Finanzielle Hilfe kam zuletzt auch vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds WSF, der Galeria mit insgesamt rund 680 Mill. Euro unter die Arme gegriffen hat. Von diesen Mitteln war lediglich ein kleiner Teil besichert. 88 Mill. Euro soll der Bund Berichten zufolge aus der Verwertung von Warenbeständen zurückerhalten, weitere Rückflüsse könnte eine Beteiligung am Verkauf von Galeria-Töchtern im Ausland einbringen.
Die Warenhauskette wird im Zuge der Sanierung 47 der zuletzt bundesweit noch 129 Filialen schließen, voraussichtlich werden 4000 Arbeitsplätze wegfallen.
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