Der Berliner Frühphaseninvestor Food Labs, der bisher als Atlantic Food Labs firmierte und unter anderem auch zu den frühestesten Investoren bei dem Berliner Schnell-Lieferdienst Gorillas zählte, hat einen neuen Fonds mit einem Volumen von 100 Mill. Euro auf die Beine gestellt. Damit will Food Labs in die nächste Start-up-Generation investieren, die sich mit Geschäftsideen rund um Nahrungsmittel, Gesundheit und Nachhaltigkeit beschäftigen, wie die Venture-Capital-Gesellschaft mitteilt. Zu den ersten Beteiligungen des neuen Fonds zählen Airfarm aus Berlin, eine App für Landwirte und Partner aus der Agrarindustrie oder Yababa, ein Lieferservice aus Berlin für orientalische Lebensmittel und Gerichte. Klim aus Berlin will mit der eigenen App eine regenerative und klimafreundliche Landwirtschaft voranbringen. Aber auch Start-ups aus Portugal, Großbritannien und der Schweiz sind bereits Teil des Portfolios.

Gegründet wurde Food Labs 2016 von Christophe Maire, der mit dem ebenfalls von ihm gegründeten Frühphaseninvestor Atlantic Labs schon seit 2008 unterwegs ist und vom US-Portal „Techcrunch“ bereits mehrfach als bester „European Seed Investor“ ausgezeichnet wurde. Food Labs hat in den vergangenen Jahren bereits in rund 30 Nachwuchsfirmen investiert, darunter der Berliner Urban-Farming-Spezialist Infarm, ein niederländischer Produzent von kultiviertem Schweine- und Rindfleisch, Meatable, das Berliner Cannabis-Start-up Sanity Group und eben Gorillas, ein Berliner Sofort-Lieferdienst, der gerade eine knapp 1 Mrd. Dollar schwere Finanzierungsrunde abgeschlossen haben soll, die das Unternehmen mit rund 3 Mrd. Dollar bewertet.

Atlantic Labs hat sich nach Angaben des Informationsdienstes Crunchbase in den vergangenen Jahren bereits an mehr als 140 Start-ups beteiligt. Die beiden Venture-Firmen sind eigenständig, was durch die Umfirmierung von Atlantic Food Labs in Food Labs unterstrichen werden soll.

Vor seinem Engagement als Angel Investor und Risikokapitalgeber in der Frühphase von Start-ups war Maire auch als Unternehmensgründer erfolgreich. Der Verkauf des Berliner Kartendatenspezialisten Gate5 an den finnischen Mobilfunkkonzern Nokia im Jahr 2006 schuf die Grundlagen für seine Investorentätigkeit. Die Aktivitäten rund um Gate5 verkaufte Nokia später unter dem Namen Here zu einer Milliardenbewertung an ein Konsortium deutscher Automobilkonzerne.