Die Londoner Investmentbank GP Bullhound legt über ihren Investmentzweig einen neuen technologiefokussierten Spac (Special Purpose Acquisition Company) an der Euronext in Amsterdam auf. Das Listing des Übernahmevehikels mit Sitz in Luxemburg – das ist der übliche Standort für die meisten europäischen Börsenmäntel dieser Art – soll im Laufe des heutigen Donnerstags vollzogen werden, wie mitgeteilt wurde. Der Spac GP Bullhound Acquisition I SE hat inklusive Greenshoe Aktien im Gesamtwert von bis zu 200 Mill. Euro angeboten. Die Erlöse werden treuhänderisch verwaltet und später für eine Akquisition verwendet.

GP Bullhound fungiert zusammen mit Ankerinvestoren als Gründer des Unternehmensmantels. Der Spac fokussiert sich auf Unternehmen im Technologiesektor, insbesondere in den Segmenten Software, digitale Medien, Marktplätze, Fintech und digitale Dienstleistungen. Der avisierte Eigenkapitalwert des Zielunternehmens liegt zwischen 800 Mill. und 2 Mrd. Euro. Der Spac begrenzt sich geografisch auf Kontinentaleuropa, Großbritannien, die Schweiz und Israel.

Im Kontrast dazu haben in den USA in den vergangenen zwei Monaten mehrere Dutzend geplante Spacs ihren Börsengang abgesagt – unter anderem, weil die Börsenmäntel inzwischen einer schärferen Regulierung durch die US-Börsenaufsicht SEC unterliegen. Rund 200 Spacs, die 2021 ein Unternehmen übernommen und so an die Börse geführt haben, notieren im Schnitt rund 40% unter dem Ausgabepreis, der standardmäßig bei 10 Dollar oder 10 Euro liegt. Weitere rund 600 Spacs sind noch auf der Suche nach einem Akquisitionsziel. In Frankfurt gibt es inzwischen fünf Spacs. Zum europäischen Zentrum hat sich jedoch Amsterdam mit 35 Spacs entwickelt.