Wohnimmobilien

Grand City macht Hoffnung auf Dividende

Der Wohnungskonzern Grand City Properties blickt zuversichtlicher auf das operative Geschäft. Die Aktionäre können mit größerer Wahrscheinlichkeit als bisher mit einer Ausschüttung rechnen.

Grand City macht Hoffnung auf Dividende

Grand City macht Hoffnung auf Dividende

Wohnungskonzern hebt Ergebnisprognose an – Bestand um 2 Prozent abgewertet

hek Frankfurt

Der Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties erhöht den Ertragsausblick für das Gesamtjahr. Der Vermieter erwartet nun zwischen 180 Mill. und 190 Mill. Euro operativen Gewinn aus der Vermietung (Funds from Operations, FFO). Damit hebt die Aroundtown-Tochtergesellschaft die Spanne um 5 Mill. Euro an. Dahinter stehen leicht höhere Erwartungen für das Mietwachstum. Zudem seien die Belastungen aus Anleihen ohne Fälligkeit und Finanzaufwendungen geringer als ursprünglich kalkuliert.

Wahrscheinlichkeit einer Ausschüttung gestiegen

Damit hätten sich die Voraussetzungen für eine Dividendenzahlung verbessert, sagt der Verwaltungsratsvorsitzende Christian Windfuhr im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Die Wahrscheinlichkeit einer Ausschüttung sei im Vergleich zu früher in diesem Jahr gestiegen. Die Entscheidung liege aber beim Verwaltungsrat. Zuletzt war die Dividende zwei Jahre lang ausgefallen. Üblicherweise schüttet Grand City 75% des FFOs je Aktie aus. Das wären 0,78 bis 0,83 Euro. Das flächenbereinigte Mietwachstum veranschlagt der Konzern jetzt auf mehr als 3% im Vergleich zu 2023. Die alte Guidance lag bei rund 3%. Im ersten Halbjahr legten die Mieten vergleichbar um 3,4% zu, angetrieben durch höhere Bestandsmieten.

Bestand um 2 Prozent abgewertet

Nach 9% im Gesamtjahr 2023 hat Grand City den Immobilienbestand im ersten Halbjahr 2024 um weitere 2% abgewertet. Damit bewegt sich das im SDax vertretene Unternehmen im Rahmen anderer Wohnungskonzerne. Die Bewertung zum Jahresende könne „vielleicht noch einen Tick tiefer“ ausfallen, meint Windfuhr. Es seien aber keine signifikanten Wertminderungen mehr zu erwarten: „Der Markt glaubt, dass der Boden erreicht ist.“

Windfuhr schließt sich der Meinung an, dass die Branchenkrise, die durch den schnellen und starken Zinsanstieg ausgelöst wurde, weitgehend überstanden ist: „Das unterschreiben wir.“ Allerdings würden die historisch tiefen Zinsen wohl nicht wieder erreicht. Die durchschnittlichen Finanzierungskosten liegen jetzt bei 1,9%. Unter Einrechnung des im Juli platzierten 500-Mill.-Euro-Bonds, der einen Kupon von 4,375% trägt, wären es 2,2%, sagt Windfuhr. Bis Ende 2027 seien alle Schuldenfälligkeiten gedeckt. Eine große Refinanzierung steht im Januar 2028 an. Dann ist die 1 Mrd. Euro schwere Anleihe mit einem ultratiefen Kupon von 0,125% fällig, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur zu deutlich höheren Zinsen umgeschuldet werden kann.

Veräußerungen leicht unter Buchwert

Verkaufsverträge hat Grand City im Halbjahr für 220 Mill. Euro unterzeichnet, von denen 100 Mill. Euro noch nicht abgeschlossen sind. Die Preise hätten um 2% unter den Buchwerten gelegen, berichtet Windfuhr. In London seien 200 und in Nordrhein-Westfalen 800 Einheiten abgestoßen worden. Zum Verkauf stünden aktuell insgesamt noch Immobilien im Wert von 200 Mill. Euro. Man werde auch über Zukäufe nachdenken, „wenn die Preise stimmen und die Objekte Upside-Potenzial haben". Grand City geht bei Transaktionen opportunistisch vor.

Unter dem Strich stehen infolge der Abwertungen 74 Mill. Euro Nettoverlust nach sechs Monaten. Der FFO verharrte bei 94 Mill. Euro oder 0,54 Euro je Aktie.

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