Übergewinnsteuer

Harbour Energy zieht den Stecker

Der größte Nordseeölproduzent Harbour Energy wird sich nicht an der ersten Lizenzvergaberunde für neue Projekte seit 2019 beteiligen. Als Grund nennt das Unternehmen die Erhöhung der Übergewinnsteuer.

Harbour Energy zieht den Stecker

hip London

Der größte Nordseeölproduzent Harbour Energy wird sich nicht an der ersten Lizenzvergaberunde für neue Projekte in der Nordsee beteiligen. Wie die FTSE-250-Gesellschaft mitteilte, ist der Grund dafür die Erhöhung der Übergewinnsteuer (Windfall Tax) für die Branche durch den britischen Schatzkanzler Jeremy Hunt. Er hatte die Sondersteuer von 25 % auf 35 % nach oben geschraubt. Dadurch beläuft sich der Steuersatz für Gewinne aus dem britischen Nordseegeschäft nun auf 75 %. Zudem soll sie über einen längeren Zeitraum erhoben werden. Harbour Energy werde zudem das Investitionsniveau und die Kapitalallokation auf den Prüfstand stellen, teilte das Unternehmen mit. Als die Lizenzvergaberunde im Oktober an den Start gebracht wurde, sagte der damalige Wirtschaftsminister Jacob Rees-Mogg es sei „so wichtig wie nie zuvor“, dass das Land das Beste aus seinen Energieressourcen mache.

Im Block Andaman II vor der Küste der indonesischen Provinz Aceh will Harbour im kommenden Jahr drei weitere Probebohrungen vornehmen, wie der Branchendienst „Energyvoice“ unter Berufung auf das zuständige Ministerium des südostasiatischen Landes meldet. Im Juli war das Unternehmen dort bei einer Bohrung auf Gas und Öl gestoßen. Harbour ging aus dem Reverse Takeover von Chrysaor Holdings durch Premier Oil hervor.