hek Frankfurt – Der Kochboxenversender Hellofresh blickt mit einer gewissen Skepsis auf die zweite Hälfte 2022. Obwohl der im Dax vertretene Konzern im zweiten Quartal nach eigenen Angaben die Analystenschätzungen übertroffen hat, be­schneidet er seinen Jahresausblick. Den um Sondereinflüsse bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) siedelt das Management nun zwischen 460 Mill. und 530 Mill. Euro an. Zuvor waren es 500 Mill. bis 580 Mill. Euro. Analysten hatten bisher 519 Mill. Euro Gewinn auf dem Zettel. Bezogen auf die Mitte der neuen Spanne zeichnet sich ein Ergebnisrückgang um 6% im Vergleich zu 2021 ab, als Hellofresh 527,6 Mill. Euro adjustiertes Ebitda erwirtschaftete.

Die Prognose für das währungsbereinigte Umsatzwachstum kürzt das Berliner Unternehmen von 20 bis 26% auf 18 bis 23%. Auf Basis derzeitiger Wechselkurse entspreche das einer Erlösausweitung in Euro zwischen 26 und 31%. 2021 kam Hello­fresh auf 6 Mrd. Euro Umsatz. Die Aktie, die vor Veröffentlichung der Ad-hoc-Meldung deutlich im Plus notierte, reagierte mit einem Kurssturz. Im Handelsverlauf stand am Mittwoch ein Minus von 10% zum Vortagesschluss zu Buche.

Hellofresh begründet den gesenkten Ausblick mit der beschleunigten Inflation, dem Krieg in der Ukraine und der eingetrübten Verbraucherstimmung. Daher sei die zweite Jahreshälfte mit größeren Unsicherheiten behaftet. Für das zweite Quartal erwartet Hellofresh zwischen 140 Mill. und 150 Mill. Euro bereinigtes Ebitda und 1,96 Mrd. Euro Umsatz. Die Markterwartung von durchschnittlich 133 Mill. Euro operativem Gewinn und 1,91 Mrd. Euro Umsatz werde übertroffen.