HHLA profitiert von Störungen im Schiffsverkehr
ste Hamburg
Der Hamburger Hafen- und Logistikkonzern HHLA hat im vergangenen Geschäftsjahr infolge der pandemiebedingten Turbulenzen im weltweiten Containerschiffsverkehr einen um 12,7% auf 1,47 (i.V. 1,3) Mrd. Euro gestiegenen Umsatz und ein um fast 85% auf 228 (124) Mill. Euro erhöhtes Betriebsergebnis (Ebit) verbucht. Wie das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen betonte, wurden Umsatz- und Ergebniserwartung übertroffen. Neben einem Umsatzanstieg auf 1,45 Mrd. Euro hatte die HHLA im Oktober ein Ebit von 205 Mill. Euro anstatt von 153 bis 178 Mill. Euro in Aussicht gestellt. Wesentlich für die Anpassung waren außerordentliche, nicht nachhaltige Effekte im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik.
Positiv auf Umsatz und Ergebnis in dem Teilkonzern wirkten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr die unterjährig deutlich erhöhten Lagergelderlöse infolge andauernder Störungen der globalen Lieferketten mit deutlichen Schiffsverspätungen aus, wie der Konzern erklärte. Die Verspätungen führten zu längeren Verweildauern und zusätzlichen Bewegungen von Containern auf den Hamburger HHLA-Terminals. Ferner trug wie bereits bekannt eine rückwirkend gewährte höhere Trassenpreisförderung von rund 11 Mill. Euro positiv zur Ertragslage des Teilkonzerns Hafenlogistik bei. Dieser verbuchte 2021 den Angaben zufolge einen um 13,2% auf 1,44 (1,27) Mrd. Euro erhöhten Umsatz, während sich das Ebit auf 213 (110) Mill. Euro fast verdoppelte. Dabei war das operative Ergebnis des Jahres 2020 auch von einer Rückstellung von 43 Mill. Euro für Restrukturierungsmaßnahmen zur Effizienzsteigerung im Container-Segment beeinflusst.
Wie die HHLA weiter mitteilte, legte der Containerumschlag 2021 verglichen mit dem Vorjahr um 2,5% auf 6,94 Mill. Standardcontainer (TEU) zu. Nach den ersten neun Monaten hatte das Plus bei 1,6% gelegen. Im ersten Coronakrisenjahr 2020 war der Containerumschlag um 10,6% auf 6,78 Mill. TEU gesunken. Das Analysehaus Stifel erklärte, der Anstieg des Umschlags liege im Rahmen der Erwartungen. Verglichen mit 2019 falle das Volumen noch immer 9% niedriger aus, während der Hafen Antwerpen – nach Rotterdam der größte Wettbewerber des Hamburger Hafens in der „Nordrange“ – im gleichen Zeitraum um 1% zugelegt habe.
Beim Transportvolumen im vergangenen Turnus vermeldete die HHLA ein Plus von 10% auf 1,69 Mill. TEU – nach einem leichten Rückgang auf 1,54 Mill. TEU im Jahr 2020. Angaben zur Dividende und einen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr veröffentlichte das Unternehmen, an dem die Stadt Hamburg mit 69% beteiligt ist, nicht. Die vollständigen Geschäftsjahreszahlen sollen am 24. März vorliegen. Die HHLA-Aktie stieg am Mittwoch um bis zu 4,7% auf 19,88 Euro. Stifel rät bei einem Kursziel von 19,90 Euro zum Halten der Aktie.