Hochtief sitzt auf dicken Auftragsbüchern
ab Düsseldorf
Hochtief blickt auf gut gefüllte Auftragsbücher. Der Auftragseingang erhöhte sich im ersten Quartal um 10 % auf 6,5 Mrd. Euro, wie der Baukonzern bei der Vorlage des Zwischenberichts mitteilte. Dadurch erhöhte sich der Auftragsbestand auf 50,2 (i.V. 47,6) Mrd. Euro. Zugleich haben die Essener den Anteil der Projekte mit niedrigem Risiko auf 80 % ausgebaut.
Den erheblichen Inflationsdruck habe Hochtief im Blick und gehe diese Herausforderung aktiv an, heißt es. Auf dem amerikanischen Kontinent stammten etwa 60 % der Einnahmen aus Selbstkostenerstattungsverträgen. Bei den übrigen Bau- und Dienstleistungsaufträgen kämen verschiedene Instrumente zur Risikominderung zum Einsatz, etwa Preisgleitklauseln, mit denen die Weitergabe der gestiegenen Rohstoffkosten sichergestellt werde. Zusätzlich habe Hochtief weitere Mechanismen zur Risikoteilung mit den Kunden vereinbart.
Vor diesem Hintergrund sieht sich Hochtief auf Kurs, die Ziele im Gesamtjahr zu erreichen. Avisiert wird ein operativer Konzerngewinn von 475 Mill. bis 520 Mill. Euro. Das entspräche einem Zuwachs zwischen 5 und 15 %. Den Grundstein dafür haben die Essener im Auftaktquartal gelegt. Der operative Konzerngewinn verbesserte sich um 19 % auf 118 Mill. Euro; nominal fiel der Ertragszuwachs mit 23 % auf 106 Mill. Euro noch höher aus. Getrieben wurde der Ergebniszuwachs von der Region Asia Pacific sowie der Beteiligung am Mautstraßenbetreiber Abertis, der im Berichtsquartal einen Ergebnisbeitrag von 5 (−3) Mill. Euro leistete.
Der Ergebniszuwachs der Division Asia Pacific um mehr als ein Fünftel spiegelt aber auch die bis Ende März auf 86,7 % ausgebaute Beteiligung an der australischen Tochter Cimic wider. Hochtief hatte dem Streubesitz im Februar ein Übernahmeangebot unterbreitet. Anfang Mai befanden sich über 96 % der Cimic-Aktien im Besitz der Deutschen. Der Squeeze-out sei eingeleitet. Noch im laufenden Quartal soll die Komplettübernahme abgeschlossen sein.