Höherwertige Positionierung hilft Michelin
Michelin profitiert von höherwertiger Positionierung
Reifenhersteller will bei US-Strafzöllen Investitionen prüfen
wü Paris
Der Rückgang der Neuwagenverkäufe macht sich auch bei Michelin bemerkbar. Der französische Reifenhersteller musste im vergangenen Jahr einen Rückgang der Ergebnisse hinnehmen. Allerdings fiel dieser nicht so schlimm aus wie von einigen Analysten befürchtet. Zu verdanken hat Michelin das der höherwertigen Positionierung seiner Reifen. Investoren reagierten deshalb trotz des Ergebnisrückgangs begeistert, so dass die Michelin-Aktie Donnerstag an der Börse von Paris einen Kurssprung vollführte.
Reaktion auf Strafzölle
Der Umsatz des Herstellers von Reifen für Autos, Lastwagen, Flugzeuge, Traktoren und Bergbaufahrzeuge verringerte sich um 4,1% auf 27,2 Mrd. Euro, während das Absatzvolumen um 5,1% schrumpfte. Die Verkäufe von Reifen für neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in Europa brachen sogar um 7% ein. Als Grund nannte Michelin, dass Verbraucher ihre Käufe wegen der Unsicherheit über die Elektrifizierung hinauszögerten und einige Länder, vor allem Deutschland, die Subventionen für E-Autos kürzten. Das Nettoergebnis sank um 4,7% auf 1,9 Mrd. Euro. Dagegen fiel die operative Marge mit 12,4% nur 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr aus. Trotz der rückläufigen Ergebnisse will der Konzern die Dividende von 1,35 Euro auf 1,38 Euro erhöhen.
Für 2025 rechnet er mit einem leicht wachsenden Reifenmarkt. Im ersten Halbjahr dürfte er jedoch wegen der geringeren Nachfrage nach Reifen für Neuwagen zurückgehen, erklärte Michelin. In einem unsicheren Umfeld strebe man eine Steigerung des operativen Ergebnisses der Sparten im Vergleich zu 2024 bei konstanten Wechselkursen sowie einen freien Cashflow vor Akquisitionen von mehr als 1,7 Mrd. an. 2024 betrug dieser 2,23 Mrd. Euro.
Wenn sich die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle bestätigen sollten, werde Michelin prüfen, künftig mehr in den USA zu investieren, erklärte Michelin-Chef Florent Menegaux. Die Investitionsentscheidungen für die nächsten zehn Jahre würden sich aber nicht grundlegend ändern. Michelin produziert bereits 70% der in den USA verkauften Reifen vor Ort. 15% kommen aus Kanada, 5% aus Mexiko.