Hyundai trotzt dem Chipmangel
mf Tokio
Trotz der Halbleiterkrise hat der südkoreanische Autobauer Hyundai seinen Nettogewinn im abgelaufenen Quartal um 17 % zum Vorjahr auf 1,8 Bill. Won (1,3 Mrd. Euro) gesteigert und damit die Erwartungen übertroffen. Der Umsatz kletterte um 10,6 % auf 30,3 Bill. Won (22,5 Mrd. Euro), obwohl der Absatz um 9,7 % auf 903 000 Fahrzeuge zurückging. Die Schere zwischen gesunkener Verkaufszahl und gestiegenem Gewinn erklärte der VW-Rivale mit der starken Nachfrage nach SUV-Autos und Modellen der Luxusmarke Genesis. Weniger Händler-Anreize und günstige Wechselkurse hätten den Überschuss in dem „ungünstigen Umfeld“ zusätzlich gestützt. Die Aktie schloss in Seoul 1,1 % höher.
Hyundai sieht sich auf gutem Weg, im laufenden Jahr wie geplant 4,32 Millionen Fahrzeuge abzusetzen, 10% mehr als im Vorjahr. Zusammen mit der Tochter Kia strebt man ein Jahresziel von über 7 Millionen verkauften Autos an. Damit bliebe man der fünftgrößte Hersteller der Welt. Wegen des Krieges in der Ukraine hat man zwar die Fertigung in Russland gestoppt. Aber andere Fabriken sollen ihren Ausstoß insbesondere für den US-Markt erhöhen. In Europa setzt man auf Elektroautos. Als neuen Markt nehmen die Südkoreaner den Angaben zufolge Japan ins Visier.
Die „externen Unsicherheiten“ wie unterbrochene Lieferketten, die Corona-Lockdowns in China und die hohen Rohstoffpreise würden sich fortsetzen, warnte der Fahrzeughersteller. Aber man erwarte eine schrittweise Erholung. Die Verkaufsmischung würde noch stärker auf teure Modelle ausgerichtet. Durch Partnerschaften mit Akku-Herstellern wollen die Südkoreaner die Auswirkungen der gestiegenen Preise für Lithium, Nickel und Kobalt begrenzen.
Außerdem kündigte Hyundai an, dass die gesamte Gruppe inklusive Zulieferer Mobis der RE100-Initiative der Climate Group beitritt. Damit verpflichtet man sich, dass 100 % des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen.